Hannover - Dass ein Schüler es geschafft hat, mit Cleverness, technischem Verständnis und Hartnäckigkeit an sensible Daten unter anderem auch von niedersächsischen Spitzenpolitikern zu gelangen, zeigt, wie groß die aktuelle Angriffsfläche für Cyber-Attacken ist. Da verwundert es schon einigermaßen, dass es nicht längst eine übergeordnete Stelle in Niedersachsen gibt, die die einzelnen Abwehr-Bemühungen und Informationen des Landeskriminalamtes, der Polizei, des Verfassungsschutzes und des Landesbetriebes IT.Niedersachsen bündelt und im Ernstfall die nötigen Sofortmaßnahmen anordnet. Eine solche Stabsstelle ist dringend nötig.

Wenn das Innenministerium dennoch behauptet, man sei „hervorragend aufgestellt“, löst dies mehr als Verwunderung aus. Offensichtlich hat die CDU fürs Innenministerium die Hausaufgaben gemacht und ist damit Minister Boris Pistorius (SPD) zuvorgekommen. Anders lässt sich die mehr als zurückhaltende Reaktion aus dem Innenministerium kaum erklären.

Doch statt zu schmollen, sollte das Ministerium den CDU-Vorschlag dankbar aufgreifen und die Umsetzung vorantreiben. Das Thema Cybersicherheit wird uns in Zukunft immer stärker beschäftigen und ist einfach zu wichtig, um es persönlichen Befindlichkeiten zu opfern.