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Höltinghauserin forscht zu Künstlicher Intelligenz Wenn der Computer etwas zu viel hilft

Höltinghausen/Kiel - Hollywood hat sie schon vor Jahren als spannendes Thema für Filme entdeckt, und auch in unserem alltäglichen Leben ist sie längst angekommen, wenn wir die Suchmaschine Google nutzen oder Alexa etwas fragen: Die Rede ist von Künstlicher Intelligenz (KI). Und nicht nur in Hollywood-Filmen ist immer wieder Thema, dass sie genauso Segen wie Fluch für die Menschheit sein kann. Das ist ein Grund dafür, dass Doris Weßels, Professorin für Wirtschaftsinformatik in Kiel, das Thema Künstliche Intelligenz fasziniert. Aber auch die schnelle Entwicklung in diesem Bereich hat sie nachhaltig beeindruckt. „Mich interessiert vor allem, welche Auswirkungen das KI-gestützte Schreiben für den Bildungsbereich hat“, erklärt die 59-Jährige aus Höltinghausen.

Chancen und Risiken

„Selbst Professoren aus anderen Fachbereichen sind häufig geschockt, wenn sie mit den Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz konfrontiert werden“, berichtet Weßels, die Diskussionen über die Chancen und Risiken der KI anregen möchte. Auch die Gesellschaft reagiere auf die absehbaren und sehr gravierenden Veränderungen zu oft mit der Vogel-Strauß-Taktik. Aber das Kopf-in-den-Sand-Stecken und dabei hoffen, dass sich das Problem von selbst löse, habe noch nie funktioniert.

Zwar könne man mit KI noch keine ganzen wissenschaftlichen Arbeiten schreiben lassen, aber einzelne Absätze schon. „Ich gehe davon aus, dass es längst Experten gibt, die ganze Blogs mit maschineller Texterstellung schreiben lassen. Und im Journalismus werden schon durch KI-Algorithmen erstellte Texte verbreitet“, sagt Weßels.

„Wie aber gehen wir damit um, wenn Lernende ihre Texte mit der Hilfe von KI-Werkzeugen schreiben. Diese KI-Werkzeuge sind oft frei zugänglich und nicht selten kostenlos“, sagt Weßels. „Wie soll das bewertet werden, wenn ein Student sich eine tolle Überschrift, einen schönen Einstieg und hinterher eine Zusammenfassung für einen Text generieren lässt? Darf man das? Ist das Betrug?“ Vor allem werde man es im Zweifel gar nicht erkennen. Eine Kennzeichnungspflicht für mit KI erstellte Texte sei deshalb nötig, auch wenn diese schwer zu kontrollieren wäre.

Rechtlicher Rahmen

Aber bisher gebe es keinen rechtlichen Rahmen für das Nutzen Künstlicher Intelligenz zur Texterstellung. Vor allem das Urheberrecht müsse geklärt werden. Wem gehört ein Artikel, der aus einem Textgenerator stammt. Demjenigen, der die Software programmiert hat? Oder doch demjenigen, der sie mit Stichworten gefüttert hat, aus denen der Textgenerator den Artikel erstellt hat? „Hier sind Juristen gefragt“, meint Weßels, nach deren Auskunft es sogar schon Textgeneratoren gibt, die die Handschriften von Menschen nachahmen können.

„KI verspricht sehr viel Potenzial und steigert die Produktivität. Auf der anderen Seite kann einem schon Angst machen, was alles möglich ist und möglich sein wird. Aber gerade deswegen müssen wir die Künstliche Intelligenz zum öffentlichen Thema machen“, appelliert Weßels.

Steffen Szepanski
Steffen Szepanski Redaktion Münsterland (Lokalsport)
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