Oldenburg/Wilhelmshaven - Für viele gehört es zu einem typischen Studium: Das Leben in einer Wohngemeinschaft. Doch neben geselligen WG-Abenden und guten Freundschaften, gibt es immer wieder Erzählungen von weniger schönen Erfahrungen. Stellt sich die Frage, ob das Leben in einer eigenen Wohnung vielleicht besser ist?

Für eine Wohngemeinschaft spricht der Preis. In einer WG werden alle Kosten aufgeteilt und man kommt im Schnitt deutlich günstiger davon. „Für mich war es von Anfang an klar, dass ich in einer WG wohnen möchte, da es für mich zum Studium irgendwie dazugehört. Ich dachte auch, dass es in einer WG angenehmer ist, weil man gleich Leute kennenlernt“, erinnert sich Katharina Ivens , Studentin an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven.

Doch die Vorstellung von einer tollen Studierenden-WG wurde bei ihr recht schnell getrübt, denn es lief nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. „Eigentlich habe ich kaum Kontakt zu meinen Mitbewohnern, da es eine Zweck-WG geworden ist. Irgendwie interessiert sich keiner für ein WG-Leben und dementsprechend sieht es auch manchmal aus in der WG.“ Ob Katharina Ivens wieder in eine WG ziehen würde? „An sich würde ich mich wieder für eine WG entscheiden, da ich von vielen Kommilitonen weiß, wie toll WGs sein können und weil ich die Vorteile schätze.“

Auch, wenn man für eine eigene Wohnung meist etwas tiefer in die Tasche greifen muss, hat sie einige Vorteile. Man ist alleine verantwortlich und hat somit auch die Kontrolle über alles, sei es Wäsche waschen, Geschirr spülen, putzen oder einkaufen. Unangenehme Auseinandersetzungen, wer mit dem Putzen dran ist oder in dieser Woche den Müll herunterbringen muss, entfallen.

„Man hat wirklich absolute Freiheit. Man kann kochen wann man will und man kann so aufgeräumt oder unordentlich leben, wie man will und niemand sagt etwas“, erzählt Lea Krawczyk. Sie studiert im 4. Semester an der Jade Hochschule und wohnt seit Beginn ihres Studiums in einer eigenen Wohnung. Für eine WG hat sie sich damals nicht entschieden, würde es heute aber tun. „Es ist natürlich immer sehr stark von den Mitbewohnern abhängig. Ich habe schon eine Menge schlechte Geschichten gehört, aber auch mindestens von genau so vielen positiven Erfahrungen“, erzählt Lea. Die Vorstellung, alleine in einer Wohnung zu leben, lässt die Frage aufkommen, ob man sich nicht irgendwann einsam fühlt? Doch Lea kann beruhigen: „Durch die Hochschule und Freunde habe ich genug Kontakt zur Außenwelt. Außerdem unternehme ich viel, deshalb fühle ich mich eher entspannt, wenn ich in eine leere Wohnung komme und Zeit für mich habe.“

Letztendlich kommt es bei der Entscheidung also ganz auf die persönliche Vorliebe an. Bei einer Studenten-WG sollte man vorher die zukünftigen Mitbewohner kennenlernen und wissen, wie man sich das Zusammenwohnen vorstellt. Wer lieber alleine in einer eigenen Wohnung wohnen möchte, sollte sich vorab über die Mietkosten informieren.