Oldenburg - Es bedarf manchmal einer gewissen Vorstellungskraft, wenn Architekten ihre Projekte in schönsten Farben und hellsten Tönen präsentieren, um sich ein Bild von der Wirklichkeit machen zu können. Hilfreich wären dreidimensionale realistische und ungeschönte Darstellungen, wie sie die CDU-Fraktion im städtischen Bauausschuss für das umstrittene Projekt an der Heiligengeiststraße auf dem Gelände des ehemaligen Finanzamtes verlangt hat.

Eigentlich kein Problem, sagen Christoph Ickert und Tobias Hanke vom Planungsbüro für Architektur „PZwo“, das an der Danziger Straße in Eversten beheimatet ist. Das Unternehmen beschreitet mit der Digitalisierung neue Wege in der Projektierung, Planung und Ausführungsbegleitung sowie Projektsteuerung und Projektmanagement von Bauvorhaben im Bereich Hochbau, Tiefbau, Erschließung und der erneuerbaren Energien.

Ein Beispiel: Ein Kunde äußert den Wunsch, einen Raum in einem geplanten Gebäude zu vergrößern, Wände zu versetzen. Bisher müsste die nun von der ursprünglichen Planung abweichende Baumasse „von Hand“ relativ umständlich neu berechnet also ermittelt werden, sagen Ickert und Hanke. In einem komplett digitalisierten Programm übernimmt das bei ihnen der Computer.

Was sonst noch möglich ist

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Der Kunde kann auch vor dem Bildschirm einen visualisierten Rundgang durch das dreidimensional dargestellte Gebäude machen. „In den Räumen sind so zum Beispiel sogar die Steckdosen oder die Ausgänge der Lüftung zu sehen“, erklärt Ickert die Vorzüge des Systems. Die größten Abstimmungsanforderungen stelle im übrigen die Haustechnik. Wo müssen die Leitungen verlaufen, wo ist die Heizzentrale positioniert, wo sollten die elektrischen Leitungen verlegt werden? Fragen, für die auf dem Bildschirm in der dreidimensionalen Darstellung des Baukörpers schnell Antworten gefunden werden können.

So wird bei den Planungen der Projekte viel Zeit gewonnen. Ein Beispiel dafür ist die Adresse „Im Technologiepark 6“ in Wechloy hinter der „Finca & Bar Celona“. Mit der Digitalisierung lassen sich auch schnell auf Knopfdruck die Baukosten ermitteln. Auch im laufenden Prozess, wenn beispielsweise spontan etwas umgeplant wird.

„Building Information Modeling“ heißt dieses System auf Neudeutsch. Mithilfe einer Software ist eine vernetzte Planung der Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken möglich.

Das Ziel des Büros ist es, den Auftraggebern und Entscheidungsträgern so detailgetreue und realistische Ansichten von dem geplanten Projekt wie möglich präsentieren.

Thomas Husmann
Thomas Husmann Redaktion Oldenburg