Berlin - „Jeder hat täglich mit Verpackungen zu tun, aber nur wenige beschäftigen sich damit, wo sie herkommen.“ In einem Satz schildert Stefan Rössing das Potenzial und gleichzeitig das Problem eines Berufes: den des Packmitteltechnologen. „Das Berufsbild ist leider nicht sehr bekannt“, sagt Rössing, der Geschäftsführer beim Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) ist. Dabei halten wir das, was Packmitteltechnologen produzieren, täglich in der Hand – Handyverpackungen, Getränkekartons, Medikamentenschachteln, Obstsäcke.

Oder eben Verpackungen für den Geldversand und den Geldtransport, wie Patrick Heilig sie herstellt. „Das ist erst mal ein normaler Maschinenführerjob – nur dass es hier halt darum geht, Beutel zu produzieren“, beschreibt er seine Arbeit. Heilig macht eine Ausbildung zum Packmitteltechnologen bei der Firma Debatin in Bruchsal. „Ich bin jetzt im dritten Lehrjahr und merke schon eigene Erfolge“, erzählt er. Man wird zum Beispiel immer selbstständiger, der eigentliche Maschinenführer muss bei der Arbeit nicht mehr so oft dabei sein. Das ist dann schon toll.“

„Ein Packmitteltechnologe stellt Verpackungen her, richtet Maschinen ein und überwacht den ganzen Produktionsprozess“ umreißt Carsten Berg von der Industrie- und Handelskammer Köln (IHK) das Tätigkeitsfeld. Hinzu kommt die Qualitätskontrolle, erklärt Heilig: „Wir prüfen dann zum Beispiel, ob das Produkt den geforderten Eigenschaften entspricht, also zum Beispiel Druck aushält, oder ob der Barcode in Ordnung ist.“

Die Arbeit beginnt mit dem Auftrag eines Kunden, der für sein Produkt eine Hülle für Transport, Verkauf oder Aufbewahrung braucht. Teilweise machen die Auftraggeber konkrete Vorgaben, teilweise liegt die Ausführung komplett in den Händen des Packmitteltechnologen. Dazu muss dieser nicht nur das richtige Material wählen und die passenden Maße berechnen. Auch die Optik muss stimmen. Packmitteltechnologen sind nicht nur kreative Handwerker, sondern auch Designer.