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Corona-Pandemie in Oldenburg Zwei Oldenburgerinnen berichten von Impfung – und hoffen auf Normalität

Ellen Kranz

Oldenburg - Es sind wieder Ruhe und Alltag eingekehrt im Alten- und Pflegeheim Marienhort der Caritas Oldenburg. Am Tag nachdem circa 66 der 86 Bewohner sowie etwa 51 der 104 Mitarbeiter gegen das Coronavirus geimpft wurden. Von 9 bis 19.30 Uhr wurden alle, die einverstanden waren, geimpft – jetzt heißt es warten bis zum 26. Januar, wenn das Team ein zweites Mal anrückt.

Keine Beschwerden

Eine, die zugestimmt hat, ist die Bewohnerin Barbara Solbach, 77 Jahre. Seit rund zwei Jahren lebt sie im Marienhort. „Alles ging ganz schnell“, sagt sie. „Die anderen Impfungen, die ich bisher hatte, waren alle viel schlimmer als die jetzige.“ Sie habe nicht einmal gemerkt, wie sie gepikst wurde, erzählt Barbara Solbach. „Ich fühle mich gut und habe keine Beschwerden“, sagt sie am Tag nach der Impfung.

Hatte sie keine Bedenken? „Warum sollte man das nicht tun?“, entgegnet die Oldenburgerin. „Ich habe kein Interesse daran, mutwillig krank zu werden.“ Trotzdem weiß auch sie, dass es noch eine Weile dauern wird, bis der Alltag wieder einkehrt. Aber: „Ich bin zuversichtlicher.“

„Innerlich ist man ruhiger“

Auch Inga Ommen, Koordinatorin des begleitenden Dienstes, hat sich für eine Impfung entschieden. „Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit – ein erster Schritt ist getan“, sagt die 34-Jährige. Die Impfung sei auch bei ihr schnell und problemlos abgelaufen. Im Arm habe sie einen Tag später nur ein Gefühl eines leichten Muskelkaters.

So geht es weiter:

An diesem Freitag arbeiten die Impfteams im Seniorenwohnstift Ofenerdiek sowie dem Seniorenwohnstift Kreyenbrück.

Einrichtungen mit einem aktiven, diffusen Infektionsgeschehen werden in der Regel nicht von Impfteams aufgesucht, teilt Oliver Grimm, Sprecher des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums, mit. Das Risiko einer unbemerkten Weiterverbreitung des Virus im Rahmen der Impfaktion sei in diesem Fall zu hoch. „Im Einzelfall kann es aber durch die räumlichen Gegebenheiten dennoch möglich sein, zu impfen“, so Grimm. Diese Entscheidung müsse in Rücksprache zwischen Impfzentrum, dem örtlichen Gesundheitsamt und der Einrichtung getroffen werden.

„Ich weiß ja, wo ich arbeite und nehme mich deswegen sehr zurück“, sagt Inga Ommen zu dem entscheidenden Grund, warum sie sich für die Impfung entschieden hat. Aber auch persönliche Überlegungen hätten eine Rolle gespielt: „Ich möchte nicht krank werden und endlich wieder unbeschwerter leben.“ Natürlich würden die Maßnahmen bestehen bleiben, aber: „Innerlich ist man ruhiger, wenn man weiß, dass man selbst und auch die Bewohner geschützt sind“, sagt die Mitarbeiterin.

Großer organisatorischer Aufwand

„Es ist super, dass das so schnell geklappt hat“, sagt auch Heimleitung Insa Kleemann. „Natürlich war das ein großer organisatorischer Aufwand und es gab auch ein paar Schwierigkeiten, aber das Impfteam war sehr kooperativ und insgesamt hat alles sehr gut funktioniert.“ Trotz der Impfung würden die Regelungen Bestehen bleiben. „Wenn der Februar geschafft ist, atmen alle erst einmal durch“, blickt die 26-Jährige die Zukunft. „Wenn die Bewohner außer Gefahr sind, können eventuell in Absprache mit den Ämtern einige Lockerungen vorgenommen werden. Die Impfung ist ein erster Schritt zur Normalität.“

Von dieser träumt auch Joanna Hövelmeyer, Heimleitung des Alten- und Pflegeheim St. Josef, das auch zur Caritas gehört. Bis kurz vor Impfbeginn stand auf der Kippe, ob das Team in die Einrichtung kommen kann, da es nach einem Ausbruch noch positive Fälle gab, und dann nicht geimpft wird. Am Samstag wurden erneut letzte PCR-Tests gemacht – und die waren dann alle negativ. „Die Nachricht, dass wir dabei sein dürfen, war großartig“, sagt die 45-Jährige. An diesem Donnerstag ist ihre Einrichtung an der Reihe. Was die Mitarbeiter in den vergangenen Wochen geleistet und die Bewohner sowie Angehörige mitgemacht hätten, sei außergewöhnlich. „Jetzt können wir mit Hoffnung ins neue Jahr gehen“, sagen die beiden Heimleiterinnen.

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