Jever - Der Tod des 63-jährigen ehemaligen Jeveraner Ratsherrn Karl-Heinz Willemsen, der im Dezember vergangenen Jahres an den Folgen eines bis heute nicht restlos aufgeklärten Polizeieinsatzes ums Leben kam, wird für den der Körperverletzung mit Todesfolge beschuldigten 29-jährigen Polizeibeamten der Inspektion Wilhelmshaven-Friesland kein Nachspiel haben. Die Staatsanwaltschaft sieht keinen Anhaltspunkt für eine Straftat oder gar für eine Verurteilung und hat das Verfahren daher eingestellt.

Ein Ergebnis, das manchem Bürger missfällt, die nicht akzeptieren wollen, dass der rätselhafte Tod Willemsens ungesühnt bleiben soll. Ein Leser hat angekündigt, ge­gen das Vorgehen der Staatsanwaltschaft Beschwerde bei der Oberstaatsanwaltschaft einzureichen.

Der Vorfall, der zum Tod des ehemaligen Ratsherrn führte, hatte sich am Abend des 5. Dezember auf dem Alten Markt in Jever ereignet. Nach allem, was man weiß, gerieten dort mehrere Personen in einen Streit, die Polizei schickte eine Funkstreife und erhielt Unterstützung aus Wilhelmshaven. Während sich die Beamten mit den Kontrahenten befassten und den Sachverhalt klären wollten, soll Karl-Heinz Willemsen als unbeteiligter Dritter hinzugekommen sein, vielleicht um als Zeuge etwas auszusagen.

Willemsen war wegen einer Erkrankung in seiner Kommunikation und Motorik eingeschränkt. Ob er den Polizeibeamten berührte, ob der Beamte dessen Verhalten missverstand und ihn nur auf Distanz halten wollte oder gar etwas energischer zurückstieß, ist un­geklärt. Willemsen jedenfalls kam auf dem Kopfsteinpflaster ins Strauchen, stürzte und schlug mit dem Kopf auf. Er starb wenige Tage später im Krankenhaus.

Die Staatsanwaltschaft stuft den Vorfall als Unglücksfall ein. Es sei nicht zu klären, ob der wegen Körperverletzung mit Todesfolge beschuldigte Beamte den Mann kraftvoll gestoßen habe. Der Beamte habe nicht vorhersehen können, dass der Mann dabei zu Fall kommen und sich verletzen könnte.