Salzburg - Nach dem nervenaufreibenden „Schwergewichtskampf“ von Salzburg plagte Jürgen Klopp das schlechte Gewissen. Nicht wegen des letztlich überzeugenden K.o.-Sieges seiner „Meister der Königsklasse“ beim Herausforderer in Österreich, sondern weil er selbst zu heftig ausgeteilt hatte.

„Absolut scheiße“ habe er sich am Vorabend des 2:0 (0:0)-Erfolgs mit dem FC Liverpool bei RB Salzburg im Gruppen-Finale der Champions League verhalten, sagte Klopp bei der Pressekonferenz zum sichtlich verdutzten Übersetzer und entschuldigte sich bei dem Sprachexperten.

22 Stunden zuvor hatte der Welttrainer den Kerl in aller Öffentlichkeit bloßgestellt. Das, gab Klopp nun zu, sei in der Sache richtig, in der Art und Weise aber „kompletter Blödsinn“ gewesen. Und damit das auch die Liverpool-Reporter mitbekamen, fügte er auf Englisch an: „Sorry, I was an idiot!“ Für den Dolmetscher eine „wunderbare Geste“, wie er später sagte, „Klopp hat dafür meinen größten Respekt“.

Den hatten der Trainer und seine „Reds“ auch für die Leistung auf dem Platz verdient. „Liverpool erinnert Europa daran, warum sie es so souverän regieren“, schrieb das „Liverpool Echo“, der „Daily Telegraph“ kommentierte mit Blick aufs Achtelfinale: „Auf dieses unbarmherzige Liverpool will niemand treffen, es ist schwer vorstellbar, wer es ausschalten könnte.“ Zumal Klopp mit seiner Mannschaft bisher in Europa immer (!) ins Finale kam. Der frühere Leipziger Naby Keita (57. Minute) und Mohamed Salah (58.) entschieden das Duell.