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Oldenburgs Zugang Robin Amaize Wenn harte Arbeit sich auszahlt

Oldenburg - Als Robin Amaize mit sechs Jahren das erste Mal zum Basketball griff, ahnte er natürlich noch nicht, dass er über zehn Jahre danach in der Bundesliga auflaufen würde. Nun, 117 BBL-Spiele später, geht der Mann vom FC Bayern in seine sechste Saison in der höchsten deutschen Spielklasse. Bei den EWE Baskets Oldenburg hat der 25-jährige Leihspieler in dieser Spielzeit seine neue sportliche Heimat gefunden – und mit seinem neuen Team viel vor.

Keine Lust auf Fußball

Amaize, der im hessischen Gießen geboren und aufgewachsen ist, war ein aktives Kind. „Ich bin viel herumgelaufen, so wie das in dem Alter eben ist. Ich war dann einmal beim Fußballtraining“, erinnert er sich zurück. Doch der Funke sei einfach nicht übergesprungen. Anders sah es da schon beim orangefarbenen Leder aus. „Das hat mir sofort Spaß gemacht, und ich bin drangeblieben“, sagt Amaize.

In der Jugend spielte er für den MTV Gießen sowie später für die erste Männermannschaft des Clubs in der 2. Regionalliga. Außerdem kam er in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) für die Gießen 46ers zum Einsatz.

Basketball war für den Aufbau- und Flügelspieler lange Zeit nur Spaß. „Ich hab’ nie daran gedacht, einmal mein Geld damit zu verdienen“, sagt Amaize. Spätestens als er in der Saison 2012/13 sein Bundesliga-Debüt für die 46ers gab, war für ihn klar: Talent allein reicht nicht.

Amaize schaute sich in seiner Jugend viele Videoclips von Kobe Bryant an, der bei den Los Angeles Lakers gespielt hatte. Der NBA-Star faszinierte den Jungen aus Gießen. „Am Anfang hab ich mir die Videos angeschaut und mir nur gedacht: Der trifft ja jeden Wurf, der dreht sich dreimal hin und her und findet immer noch den Korb“, erzählt der 25-Jährige: „Je älter ich wurde, desto mehr wurde mir klar, wie viel Arbeit eigentlich dahintersteckt, um dahin zu kommen. Viele wollen einfach nur Basketball spielen, weil sie spielen wollen. Aber man muss eben auch hart dafür arbeiten, um auf dieses Level zu kommen.“ Mit 19 Jahren habe er schließlich realisiert, dass man für den Erfolg hart trainieren muss.

Gegen Ulm gab er am 3. April 2013 sein BBL-Debüt. Sein damaliger Trainer Mathias Fischer warf ihn ins kalte Wasser. Auch, weil zu dieser Zeit bereits klar war, dass der Klassenerhalt für die Gießener wohl kaum mehr möglich gewesen wäre. Der Vorteil: Amaize und die jungen Spieler bekamen in den folgenden Partien viel Spielzeit.

Nach Braunschweig

„Zu diesem Zeitpunkt hab ich mich noch nicht als Erstliga-Spieler gesehen“, gibt Amaize zu. Zehn weitere Spiele folgten, ehe er nach der Saison nach Braunschweig wechselte – vor allem die gute Ausbildung sei für ihn der ausschlaggebende Punkt für die Entscheidung gewesen.

Mit einer Doppellizenz ausgestattet, durfte Amaize in der Spielzeit 2013/14 für die Braunschweiger in der Bundesliga sowie für das Farmteam in der drittklassigen Basketballliga ProB eingesetzt werden. Schritt für Schritt spielte sich Amaize ins erste Team. Zunächst spielte der Swingman (kann sowohl die Shooting-Guard- als auch die Small-Forward-Position spielen) im ProB-Team. In der Saison 2015/16 absolvierte er schließlich 21 Erstliga-Partien für die Löwen. „Ich hab’ meine Chance genutzt und mich in die Rotation gespielt“, sagt Amaize stolz.

Gemeinsam mit Coach Raoul Korner zog es ihn 2016 nach Bayreuth, wo er zwei Jahre lang spielte. 2018 klopfte dann der FC Bayern an. Es folgte der Wechsel an die Isar.

Als frischgebackener deutscher Meister will Amaize nun in Oldenburg voll angreifen. „Ich saß in München die vergangene Saison oft auf der Bank, dazu kam noch meine Verletzung“, erklärt der 25-Jährige, der bereits fünf A-Länderspiele für Deutschland bestritten hatte: „In Oldenburg möchte ich meinen Spielrhythmus bekommen. Ich fokussiere mich voll auf Oldenburg und will mich hier als Spieler weiterentwickeln.“

Mit den Baskets wolle Amaize an die Leistungen aus der vergangenen Saison anknüpfen. „Die Playoffs sind das Ziel, am besten mit Heimrecht“, sagt er. Dazu kommt noch die internationale Bühne, auf der die Oldenburger lange ein Wörtchen mitreden wollen. „Wir haben im Eurocup eine schwere Gruppe, aber wir wollen die nächste Runde erreichen“, erklärt Amaize selbstbewusst: „Wir wollen dem Eurocup unseren Stempel aufdrücken.“

Viel Regen in Oldenburg

Von der Stadt Oldenburg selbst hat die Leihgabe vom FC Bayern allerdings noch nicht viel gesehen. „Ich bin erst seit vergangenen Donnerstag da, aber es hat in der Zeit auch viel geregnet. Das ist nicht so mein Wetter – auch nicht mit Regenschirm“, sagt er und lacht: „Aber was ich bis jetzt gesehen habe, ist Oldenburg schön.“ Auch von seinen neuen Teamkollegen wurde Amaize herzlich aufgenommen. „Das sind echt nette Jungs. Von Rickey Paulding kann ich noch viel lernen“, ist er sich sicher.

Am Donnerstag, 26. September, (20.30 Uhr/große EWE Arena) könnte die Nummer 21 der Oldenburger gegen s.Oliver Würzburg sein Debüt für die Baskets feiern. Drei Spieltage später (20. Oktober) würde er dann sein 121. BBL-Spiel bestreiten – eine besondere Partie vor eigenem Publikum. Dann nämlich treffen die Baskets auf den FC Bayern. „Die Halle wird bestimmt brennen“, glaubt Amaize, der in der vergangenen Saison an gleicher Stelle nach einem Herzschlagfinale noch eine Niederlage mit den Münchnern kassierte (82:83): „ Ich freu mich auf das Spiel.“

Niklas Benter
Niklas Benter Sportredaktion
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