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Armbrust-Tat im Bremerhavener Gymnasium Ehemalige Sekretärin: „Schon hatte ich im unteren Rücken einen zweiten Pfeil“

Janet Binder
Nach der Gewalttat an einem Bremerhavener Gymnasium im Mai 2022 muss sich ein ehemaliger Schüler vor dem Landgericht Bremen wegen versuchten Mordes verantworten.

Nach der Gewalttat an einem Bremerhavener Gymnasium im Mai 2022 muss sich ein ehemaliger Schüler vor dem Landgericht Bremen wegen versuchten Mordes verantworten.

dpa

Bremen - Unter Tränen hat die ehemalige Schulsekretärin des Bremerhavener Lloyd-Gymnasiums am Landgericht Bremen von den Schüssen auf sie aus einer Armbrust berichtet. Die 63-Jährige war bei der Tat im Mai lebensgefährlich verletzt worden. Sie sei seither arbeitsunfähig, sagte sie.

Ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums muss sich seit November wegen versuchten Mordes verantworten. Die Zeugin berichtete, wie der 21-Jährige schwarz bekleidet vor ihrem Tresen gestanden und zu ihr gesagt habe: „Kennen Sie mich noch? Sie waren ja auch immer frech zu mir.“ Daraufhin habe sie nachgefragt: „Ich?“ Sie sei auf ihn zugegangen, um mit ihm zu reden. Sie habe sich an keinen Konflikt mit ihm erinnern können.

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Dass er eine Profiarmbrust und weitere Waffen bei sich gehabt haben soll, habe sie nicht gesehen. „Auf einmal werde ich von etwas getroffen“, erzählte sie. „Ich hatte Schmerzen in der Brust.“ Sie habe sich umgedreht, um zu fliehen. „Schon hatte ich im unteren Rücken einen zweiten Pfeil.“ Dass der Stahlbolzen vorne wieder herausgekommen sei, habe sie nicht bemerkt. Sie sei ins Schulleiterzimmer geflüchtet, wo sie schließlich bewusstlos zusammengebrochen sei. Den Angeklagten beschrieb sie in der Situation als „sehr ruhig“. Der Prozess wird am 12. Januar fortgesetzt.

Angeklagter wollte „Bedrohungsszenario“ aufbauen

Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt die Gewalttat weitgehend eingeräumt, eine Tötungsabsicht aber bestritten. In einer von seinem Verteidiger vorgetragenen Erklärung hieß es, er habe ein „Bedrohungsszenario“ aufbauen wollen, um eine ehemalige Lehrerin zu erschrecken, die er für sein schulisches Versagen verantwortlich gemacht habe.

Er sei immer tiefer in ein Loch gefallen, nachdem er nicht zum Abitur zugelassen worden sei. Zum Zeitpunkt der Tat habe er unter sozialer Phobie und Depressionen gelitten. Inzwischen befindet sich der junge Mann in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung.

Eine Schule in Angst

Bei der Tat im Mai machten Gerüchte eines zweiten Täters die Runde, die sich nicht bestätigten. Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte schlossen sich darauf in ihren Klassenräumen ein. Einige verbarrikadierten sich in der Toilette.

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