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Software-Schmiede Ascora Besteht Seit 25 Jahren In Ganderkesee weiter gewachsen

Ganderkesee - Als Anfang der Neunziger der Computer begann, in die Privathaushalte einzuziehen, mussten die Nutzer noch gut überlegen, was sie wo abspeicherten. „Damals hatte man 170 Megabyte auf der Festplatte“, erinnert sich Sven Abels, „da wurde um jedes Kilobyte gekämpft.“ Sven Abels kämpfte nicht lange, sondern er tüftelte – und entwickelte „Cleany“, ein Programm, das die Festplatte aufräumt und deren Kapazitäten optimiert.

25 Jahre ist das her, Sven Abels war ein 15-jähriger Schüler in Delmenhorst mit großem Talent im Programmieren. Jetzt ist er ein 40-jähriger Unternehmer in Ganderkesee – und verkauft „Cleany“ immer noch ganz gut. „Acht bis neun Prozent vom Umsatz machen wir damit noch“, sagt der Geschäftsführer der Ascora GmbH. Mittlerweile aber bietet die Firma, auch unter dem Label Abelssoft, mehr als 50 Programme und Apps, die von rund 18 Millionen Kunden weltweit genutzt werden. Die Spezialität von Abels und seinem Team ist es, einfache Lösungen zu finden, die zum kleinen Preis auch Laien am Computer sofort anwenden können – oder am Smartphone, denn immer mehr Entwicklungen aus dem Hause Ascora sind für den mobilen Gebrauch. „Der Computer ist für uns noch das wichtigste Medium“, sagt Abels, „aber die Kunden wollen zunehmend Lösungen, die nicht nur von einem Gerät abhängig sind.“

In Oldenburg angefangen

Seit 2012 werden diese Lösungen in Ganderkesee gesucht und gefunden. Noch als Schüler hatte Sven Abels 1994 seine Firma Abelssoft gegründet und als Student an der Uni Oldenburg nebenbei weiter aufgebaut. Kurz nach der Jahrtausendwende nutzen bereits mehr als 100 000 Menschen seine Software-Entwicklungen. 2007 bezog er im Oldenburger Technologie- und Gründerzentrum mit drei Mitarbeitern seinen ersten Firmensitz, der dem schnell wachsenden Bedarf aber bald nicht mehr gerecht wurde.

Spende ans DRK zum Firmenjubiläum

Zur Feier des 25-jährigen Bestehens hat die Ascora GmbH verschiedene Aktionen gestartet. Unter anderem konnten die Kunden 25 Tage lang einen Teil des Kaufbetrages für die Produkte des Unternehmens spenden. Dabei kam eine Summe von 3237,75 Euro zusammen, die von Ascora auf 3500 Euro aufgerundet und dem Deutschen Roten Kreuz gespendet wurde. Auch für Kunden wird es noch viele Geschenke in Form von kleinen technischen Produkten geben.

„Wir hatten Glück, dass dieses Gebäude frei war“, sagt Abels über seinen jetzigen Standort in Ganderkesee. Das ehemalige Crea-Gebäude an der Birkenallee entsprach nicht nur vom Raumbedarf her, sondern auch wegen der futuristisch anmutenden Architektur den Vorstellungen einer innovativen Software-Schmiede. „Mit acht Leuten sind wir hier eingezogen“, erzählt Abels. Jetzt hat die Firma 35 Beschäftigte aus sechs Nationalitäten und mit Dr. Andreas Spiegel seit 2018 auch einen zweiten Geschäftsführer. Dank interner Umbauten ist immer noch Platz für rund 20 weitere Mitarbeiter – „aber dann müssten wir über einen Anbau nachdenken“, sagt Sven Abels.

Preiswürdige Firma

Er ist in Sandkrug zuhause, will mit der Firma aber in Ganderkesee bleiben. „Das ist ein sympathischer Ort und er liegt sehr gut zwischen den Metropolen Oldenburg und Bremen.“ Gut ein Drittel seiner Belegschaft wohnt inzwischen am Ort. Und mit der Verwaltung und Politik in Ganderkesee hat Abels auch gute Erfahrungen gemacht. Den Unternehmerpreis der Gemeinde erhielt die Ascora GmbH bereits 2014, da war sie gerade mal zwei Jahre vor Ort. 2016 gab es für die Firma sogar den „Fast 50 Award“, mit dem die renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte jährlich die 50 wachstumsstärksten Technologie-Unternehmen Deutschlands auszeichnet. Und in diesem Jahr folgte erneut der Preis als „Top-Arbeitgeber“ des Mittelstandes – ein schönes Geschenk zum 25-jährigen Bestehen.

Hergen Schelling
Hergen Schelling Redaktion für den Landkreis Oldenburg (Leitung)
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