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Auswahlverfahren Künstliche Intelligenz im Einsatz

Sophia Reddig

Berlin - Benutzen Sie Google? Dann sind Sie bereits mit „KI“ in Berührung gekommen. Die Abkürzung steht für Künstliche Intelligenz und beschreibt Programme und Maschinen, die dazulernen und immer besser werden, wenn sie mit Daten gefüttert werden.

Künstliche Intelligenz kann in vielen Bereichen eingesetzt werden. Ein Beispiel sind Bewerbungsverfahren. So gibt es etwa Software, die Fragen für Bewerbungsgespräche entwickelt, damit diese am Ende besser vergleichbar sind. Auch dass eine KI Videos von Bewerberinnen und Bewerbern analysiert und darauf basierend Persönlichkeitsprofile erstellt, ist möglich.

Menschen in Deutschland sind allerdings sehr zurückhaltend, wenn es um Künstliche Intelligenz in der Bewerbung geht. Laut einer repräsentativen Umfrage, die YouGov im Auftrag der Stellen-Suchmaschine Indeed durchgeführt hat, lehnen 43 Prozent KI in Bewerbungsprozessen grundsätzlich ab oder eher ab.

Die Argumente

„Deutschland hinkt bei diesem Thema hinterher“, sagt der Recruiting-Experte und Fachbuchautor Tim Verhoeven. „Wir sind dann kritischer, wenn etwas verändert werden soll“, so Verhoevens Eindruck, der als Evangelist für die Job-Plattform Indeed an der Schnittstelle von Technik und Kommunikation arbeitet.

Eine gut gemachte und sinnvoll eingesetzte KI könne aber im Bewerbungsprozess viele Vorteile haben. Wenn eine KI beispielsweise die Termine für eine Personalfachkraft koordiniert oder formale Anforderungen in den Unterlagen prüft, beschleunigt das den Prozess. „Dann haben Recruiter mehr Zeit, um sich mit wirklich mit den Kandidaten zu beschäftigen und diese für das Unternehmen zu begeistern.“

Zeitersparnis ist nicht der einzige Grund, warum KI im Recruiting zum Einsatz kommen soll. Könnte ein Algorithmus einen Bewerbungsprozess nicht auch fairer machen? In Studien konnte immer wieder nachgewiesen werden, dass Personalfachkräfte nicht gänzlich vorurteilsfrei entscheiden. „Wenn eine Künstliche Intelligenz richtig programmiert wird, kann sie dadurch (...) für mehr Fairness und Diversität sorgen“, sagt Marlene Pöhlmann. Sie leitet das Berliner Büro des Personalvermittlers Robert Half.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine KI die eigene Bewerbung vor dem Personaler oder der Personalerin „sieht“, ist in Deutschland bislang relativ gering. 2020 ergab eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom unter gut 600 Unternehmen, dass gerade einmal sechs Prozent bereits maschinelles Lernen einsetzen. Von den Unternehmen, die KI nutzten, gaben nur zwei Prozent an, maschinelles Lernen für die Vorauswahl zu nutzen.

Formalitäten sauber?

Werden aber etwa eingereichte Unterlagen oder Lebensläufe in einem Unternehmen automatisiert eingelesen und analysiert, müssen Format und Formalien stimmen, sonst fällt man als Bewerber unter Umständen durch das Raster der KI. „Was man machen kann, ist seine Unterlagen als PDF einschicken und ohne Rechtschreibfehler, dann sind sie für eine KI leichter lesbar – aber das ist ja sowieso meist Standard“, sagt Verhoeven.

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