Hude - Immer wieder passiert es, dass in den gewachsenen alten Baugebieten in Hude Investoren jeden Quadratmeter ausnutzen, den der alte Bebauungsplan rechtlich hergibt. Überdimensionierte Mehrfamilienhäuser werden gebaut, im schlimmsten Fall mit kaum noch Grün drumherum. Mit einem Dichtemodell, an dem Politik und Verwaltung bereits seit 2016 arbeiten, soll Einfluss auf diesen baulichen Wildwuchs genommen werden, der auch von der Bevölkerung sehr kritisch gesehen wird.

Laut CDU konnte in interfraktionellen Gesprächen mittlerweile ein Konsens über die Strukturierung des Dichtemodells gefunden werden. Die Beschlussfassung stehe bevor. Weil sich zwischenzeitlich bauliche Entwicklungen abzeichneten, „die dem beschlussreifen Entwurf des Dichtemodells widersprechen“, hat die CDU beantragt, die Bebauungspläne Nr. 6 (Hude III – Goldberg) und Nr.15h (Hermannstraße/Löpe) zu ändern und dafür den entsprechenden Aufstellungsbeschluss schnellstmöglich zu fassen. „Unabhängig vom Dichtemodell entsprechen die seinerzeitigen Festsetzungen nicht mehr den heutigen städtebaulichen Zielsetzungen, da sich der Bestand anderweitig entwickelt hat und nicht durch große Neubauprojekte überformt werden soll“, heißt es. Eine klare Linie sei gefordert, so Dirk Vorlauf (CDU). Ohne Ausnahmen. Eine ungeordnete Bebauung dürfe es nicht mehr geben.

Einen Antrag zum selben Thema haben Grüne und SPD auf den Weg gebracht. Zum Erhalt der vorhandenen Siedlungsstrukturen sollten die besagten B-Pläne dringend geändert werden. „Es ist toll, dass hier fraktionsübergreifend Konsens besteht“, sagt Ulrike Janz-Janzen (SPD). „Das ist schon heftig“, meint sie zu den bekanntgewordenen Plänen von Investoren. Dass auch die CDU den Fehlentwicklungen Einhalt gebieten wolle, sei klasse, so Karin Rohde (Grüne).

Die Anträge sind Thema in der Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung am Mittwoch, 21. August, 16 Uhr, im Feuerwehrhaus. Die Verwaltung möchte in die Verfahren am liebsten nicht einsteigen. Der Grund: Offenbar Arbeitsüberlastung wegen zu vieler parallel laufender Planverfahren. Das wollen die Antragsteller nicht hinnehmen. Man habe sich auf ein Dichtemodell geeinigt, und das müsse jetzt auch umgesetzt werden, so Dirk Vorlauf (CDU).

Klaus Derke
Klaus Derke Redaktion Hude