Nuttel - Die alte Gaststättentradition soll nicht ganz verschwinden: Das verspricht der Rasteder Unternehmer Horst Bohmann. Er hat das Anwesen der ehemaligen Gaststätte Claußen an der Rasteder Straße in Nuttel gekauft und baut es seit Anfang des Jahres zu Wohnungen um.
„Ich werde im Bereich Rasteder/Ecke Wemkenstraße ein Schild aufstellen, das auf die alte Gastwirtschaft hinweist“, kündigt Bohmann an. Mit Texten und Bildern soll an den Ort erinnert werden, der über 130 Jahre Treffpunkt für die Menschen der Bauerschaft und der Umgebung war. Jan-Gerd und Frauke Claußen ließen ihre gleichnamige Gaststätte im Januar vergangenen Jahres auslaufen. „Unsere Söhne wollen die Gaststätte nicht übernehmen. Wir haben also keine Nachfolger“, sagte das Ehepaar damals. Sie verkauften die Gaststätte samt dazugehöriger Scheune gleich daneben an den Rasteder Geschäftsmann.
Ansicht erhalten
Der will die alte Ansicht des Gaststättengebäudes so erhalten wie sie die Menschen des Ortes und die zig Autofahrer kennen, die daran vorbeifahren. Die Front der Scheune zur Hauptstraße soll allerdings verändert werden. „Nach vorne hin werden Garagen gebaut“, so Horst Bohmann. Die sind zum Teil schon zu erkennen.
Im Scheunenkomplex sollen vier Wohnungen entstehen. Zwei unten, zwei oben. „Die Balken in der oberen Wohnung werden freigelegt bleiben“, sagt Bohmann. Nach hinten heraus will er Balkone bauen lassen. „Mit unverbaubarem Blick Richtung Wemkendorf“, sagt Horst Bohmann. Das Dach der Scheune ist seit längerer Zeit abgedeckt. Die neuen Dachziegel liegen bereits auf dem Hof parat. Auf die vorhandenen Dachsparren lässt Bohmann neue aufnageln. „Die werden gedoppelt.“ Denn: Auf dem Dach will der Unternehmer eine Photovoltaikanlage installieren. Die zusätzlichen Sparren müssen her, damit es von der Statik passe, sagt der Bauherr. Der Stein der Scheune werde erhalten. „Wir werden nur neu verfugen.“
Wohnungen zur Miete
Im alten Gaststättenkomplex sollen zehn Wohnungen gebaut werden. „Die Eingänge werden da gesetzt, wo es passt.“ Sechs Stück soll es für den ehemaligen Gaststättenbereich geben. Drei für die alte Scheune. Zur Hauptstraße hinaus will Horst Bohmann für Schallschutz sorgen. Beispielsweise mit Schallschutzfenstern. Die Wärme für die Bewohner soll von einem nachwachsenden Rohstoff stammen. „Es wird eine zentrale Holzpellets-Heizung installiert.“ Der Platz, der zur Wemkenstraße liegt, bleibe unbebaut, erklärt Bohmann. Da werde es später Parkplätze geben. Ein Teil will er bepflanzen lassen.
Die neuen Wohnungen in den beiden Gebäuden will der Rasteder zur Miete anbieten. Zwischen 50 und 100 Quadratmeter werden sie groß sein. Somit seien auch gefragte Singlewohnungen vorhanden. „Beispielsweise für Lehrlinge meines Betriebes“, so der Firmen-Chef. Bis Ende des Jahres will Bohmann mit dem Projekt durch sein.