„Zweiter Richthofen-Pilot nimmt Flugtraining auf“, NWZ vom 24. April

Es geschah am 28. August 1988. Die Flugtagskatastrophe von Ramstein jährte sich im letzten Jahr zum 30. Mal. Die Kunstflugfigur hieß „das durchstoßene Herz“. „Sieben Sekunden verändern das Leben von Tausenden Menschen für immer“ (Stuttgarter Nachrichten 23.8.2018).

Seither gibt es dort keine Flugschauen mehr. In Rheinland-Pfalz hat man schmerzlich aus der Erfahrung gelernt. Es gibt einen Gedenkstein mit 70 Namen der zivilen Opfer, darunter ein ungeborenes Kind. Die Anzahl der getöteten Militärangehörigen verschweigt das Militär bis heute, es dürften etwa ebenso viele sein.

„Das Programm aus bis zu 25 Elementen über dem Gelände des Flugplatzes Wittmundhafen und im unmittelbaren Nahbereich“ erinnert doch sehr an eine Flugschau. Werden die Übungen über bewohntem Gebiet ernsthaft damit begründet, dass „der Pilot die Start- und Landebahn als Orientierungspunkt benötigt“? Ich dachte, der Eurofighter sei ein Hightech-Flugzeug. Ferner heißt es: „Die Piloten (werden) in diesem Jahr beim Tag der Bundeswehr in Faßberg und Jagel ihr Können demonstrieren“.

Es gibt sie also, die Flugschau. Zu welchem Ereignis noch gleich? Zum „Tag der Bundeswehr“; wer denkt sich denn so etwas aus? Ach ja: „Das Geschwader bittet die Bevölkerung um Verständnis.“ Das kann ich leider nicht aufbringen. Wenn überhaupt klimaschädigende Flugübungen sein müssen, dann bitte nicht über unseren Köpfen, sondern über unbewohntem Gebiet z. B. über der Wüste, das gilt auch für jene am „Tag der Bundeswehr“.

Dr. Klaus Wirtgen Varel