Emden - Es hat lange gedauert, und die Ergebnisse sind nicht gerade spektakulär. Aber immerhin: Emden hat endlich einen eigenen Mietspiegel. Einen Entwurf dafür stellten Martin Homes vom Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen und Kristina Meyer am Abend im Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Integration des Emder Rates vor. Aus dem Papier geht unter anderem hervor, dass ein Großteil der erfassten Mieter Quadratmeter-Kaltmieten zwischen 4,50 und 5,50 Euro zahlen. Auch sind die Mieten in Emden höher als in Norden und Aurich. Und viele Mieter wohnen in Gebäuden, die in der Zeit um 1950 bis 1980 gebaut wurden. Weitere Details lesen Sie in der Freitag-Ausgabe der Emder Zeitung und hier in der aktualisierten Online-Version.

„Ein Mietspiegel ist eine Übersicht über die ortsübliche Vergleichsmiete, soweit die Übersicht von der Gemeinde oder Interessenvertretern der Vermieter und Mieter gemeinsam erstellt oder anerkannt worden ist.“ – So steht es in Paragraph 558c, Absatz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Und an diese Vorgaben haben sich die Macher des Mietspiegels gleich doppelt gehalten. Das machte Volker Grendel, Leiter des Fachbereiches Gesundheit und Soziales der Emder Verwaltung, deutlich: Die Stadt Emden gibt den Mietspiegel heraus, verantwortet ihn also. Und die Organisationen der Mieter und Vermieter haben ihr Okay gegeben. Das ist wichtig, denn der Mietspiegel soll nicht zuletzt auch Grundlage für die Schlichtung bei Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern sein.

In den Spiegel flossen insgesamt 3261 Datensätze ein. 97,7 Prozent der Daten – wie Miethöhe, Bodenrichtwert und Energieverbrauch – beziehen sich auf Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. 1,9 Prozent sind Reihen- und Doppelhäusern zuzurechnen. Die restlichen 0,4 Prozent entfallen auf Einfamilienhäuser. 22 Prozent der Vermieter, deren Daten in diese Erhebung einflossen, sind Privatleute. 78 Prozent sind Wohnungsbaugenossenschaften, -vereine oder -gesellschaften. Die vorhandenen Daten decken insgesamt rund 25 Prozent des Mietwohnungsbestandes in Emden ab. Das sei im Vergleich ein guter Wert, so Volker Grendel.

Alf Hitschke
Alf Hitschke Emder Zeitung