Emstek - Eine leerstehende Apotheke, daneben ein nicht mehr geöffnetes Schuhgeschäft, das brach liegende Gelände von ehemals Coma und Riemann. An einigen Ecken in Emstek herrscht momentan gähnenden Geschäfts-Leere. Bürgermeister Michael Fischer kann beim Pressegespräch im Emsteker Rathaus auf Anhieb mehr als ein halbes Dutzend gewerbliche Leerstände nennen. „Direkt etwas machen können wir da nicht“, gibt Fischer zu.

Aber das Rathaus möchte schneller zwischen Interessenten und Inhabern einer Immobilie vermitteln. Deswegen ist die Idee entstanden, leerstehende Gewerbeimmobilien und Grundstücke online zu bündeln, um so eine übersichtliche Plattform für Anbieter und Suchende zu schaffen. So soll der Kontakt zwischen beiden Seiten schneller hergestellt werden können, wünschen sich die Verwaltungsmitarbeiter.

Über einen Bogen, den der Anbieter auf der Internetseite der Gemeinde herunterladen kann, schickt er die wichtigsten Informationen an das Rathaus. „Welche Informationen dann online gestellt werden klären wir mit dem Anbieter“, erläutert Bernd Michael Lüske, der sich im Rathaus um das Projekt kümmert. Um die Seite möglichst schnell mit Leben zu füllen, sollen die Inhaber von momentan leerstehenden Immobilien und Grundstücken in nächster Zeit direkt angesprochen werden. Am besten wäre es, so wünscht Fischer es sich, wenn auch ein potenzieller Leerstand möglichst früh gemeldet werde. „Auch potenzielle Leerstände müssen wir im Auge haben“, so Fischer.

Dass ein Bogen mit vielen Informationen zu der Immobilie – Größe, Lage, Art der Nutzung – nun auch im Rathaus vorliegt, könne auch den Verwaltungsmitarbeitern helfen. „Hier fragen oft Leute, ob wir eine Gewerbeimmobilie in Emstek kennen. Bislang musste man sagen, dass man nur etwas im Hinterkopf hat. Ab sofort haben wir die Daten direkt parat“, so Fischer.

„Die Herausgabe der Information war auch datenschutzrechtlich ein Problem. Wir mussten immer vorsichtig sein, was wir rausgeben durften, und erst Rücksprache halten. Das ist mit den Daten auf dem Bogen jetzt einfacher“, so Lüske.


Auch wenn es im Internet vor Immobilienportalen nur so wimmelt, kann die Gemeinde Emstek mit ihrem Angebot ein Plus schaffen, sind sich die Beteiligten einig. „Vielleicht ist die Hemmschwelle nicht so groß, als wenn man sich auf so einem großen Portal einträgt. Und wir können zusätzliche Infos geben, was auf dem Grundstück baurechtlich möglich ist und was in die Immobilie rein kann“, hofft Fischer. Preise hingegen sollen auf der Plattform nicht auftauchen.

Wer Fragen zur Plattform hat, kann sich bei Bernd Michael Lüske ( t  0 44 73 / 94 84 37) oder Stefan Niemann ( t   0 44 73 / 94 84 36) melden.  

Mareike Fangmann
Mareike Fangmann Redaktion Münsterland