Berlin - Der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur will ihn. Und der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) sowieso. Aber dass ihn selbst Teile der Grünen und das Umweltbundesamt für vertretbar halten, ist neu. Die Rede ist vom Heizpilz – lange verpönt als „Energiefresser“ und „Klimasünder“, aber nun Hoffnungsträger vieler Gastronomen im Corona-Winter.
Pilz schafft Alternativen
Mit Heizpilz lässt es sich auch bei Kälte draußen vor der Kneipe oder dem Restaurant aushalten. In Pandemie-Zeiten eröffnet er eine Alternative zu Innenräumen, in denen das Ansteckungsrisiko als höher gilt. Doch wie steht es um die Energie- und Treibhausgasbilanz der Strahler? Und was bedeutet es, wenn nun vermehrt Kommunen ihr Heizpilz-Verbot kippen?
Da sind zunächst die Zahlen: Ein beispielhafter handelsüblicher Propangas-Heizpilz mit acht Kilowatt Heizleistung bläst rund 2,2 Kilogramm CO
Tonnenweise CO
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Was heißt das nun hochgerechnet auf eine Stadt? In Berlin gab es Anfang 2019 rund 20 000 gastronomische Betriebe. Nimmt man beispielsweise an, dass jeder zehnte davon für 20 Winterwochen zwei gasbetriebene Heizpilze aufstellt und diese 20 Stunden pro Woche laufen lässt, so käme man mit den KIT-Zahlen auf einen Ausstoß von rund 3520 Tonnen CO
Mehrere Tausend Tonnen Treibhausgase klingen nach viel. Im Vergleich zur Energiebilanz einer Großstadt wie Berlin erscheint der Wert aber wiederum gering. Allein der Straßenverkehr bläst hier täglich mehrere Tausend Tonnen CO
Ist die Debatte um die Pilze also vor allem eines: Heiße Luft? „Egal, ob bei der Rechnung jetzt 1000, 2000 oder 5000 Tonnen rauskommen – das klingt im Vergleich natürlich erst mal ziemlich wenig“, sagt Jens Schuberth, der die Heizpilz-Studie des Umweltbundesamts mit verfasst hatte. Aber nehme man das Ziel von Null CO