Goslar/Osnabrück/Schierke - Wenig Hoffnung auf weiße Weihnachten macht der Deutsche Wetterdienst (DWD) den Niedersachsen in diesem Jahr. So ist laut aktueller Prognose eher von einer „grünen Weihnacht’ mit milden Temperaturen auszugehen“, sagte ein DWD-Meteorologe am Sonntag. „Von der Wetterlage her ist es nicht hundertprozentig auszuschließen, aber auch nicht sehr wahrscheinlich“, hatte bereits DWD-Meteorologin Christina Speicher tags zuvor über die Aussichten auf weiße Weihnachten gesagt. Verlässlichere Aussagen zu treffen sei angesichts der aktuellen Lage schwierig.

Trotz der derzeit schlechten Aussichten auf Schnee an Weihnachten, hinterließ der Winter immerhin am Wochenende des dritten Advents seine Spuren. Der Brocken im Harz präsentierte sich in einem teils bizarren Winterkleid. „Es liegen 35 Zentimeter Schnee und an den Gebäuden befinden sich Eisablagerungen von bis zu 70 Zentimetern Stärke“, sagte Wetterbeobachter Marc Kinkeldey von der dortigen Station des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntag. Zudem habe der 1141 Meter hohe Gipfel nicht den ganzen Tag in den Wolken gesteckt. „Wir hatten zeitweise etwa 40 Kilometer Weitsicht“, sagte Kinkeldey.

Viele Besucher habe der winterliche Brocken aber nicht angelockt. „Der Andrang ist verhalten. Es zieht die Leute jetzt wohl eher auf die Weihnachtsmärkte“, so Kinkeldey. Am Wochenende seien es auf dem Harzgipfel frostige minus acht bis minus neun Grad gewesen. Anfang Dezember waren die ersten zwei Zentimeter Neuschnee gefallen. „Zum Rodeln und für eine zünftige Schneeballschlacht reicht es aber allemal“, sagte eine Sprecherin der Tourist-Information Schierke.

Auch in großen Teilen des Landes und an der Küste Niedersachsens fiel am Wochenende Schnee. Auf der ostfriesischen Insel Norderney lud der verschneite Strand Menschen zum winterlichen Spaziergang ein. In Osnabrück packten Menschen zum Rodeln ihre Schlitten aus oder genossen den Anblick der mit Schnee bedeckten Dächer und Straßen.

Doch wo die Straßen glatt und rutschig sind, bleiben auch Unfälle meist nicht aus. Bei Glätte ist ein Mensch in Osnabrück am Sonntagvormittag mit seinem Wagen im Graben gelandet und dabei verletzt worden. Die Polizei berichtete zudem von drei Glätteunfällen im Landkreis Aurich am Sonntagmorgen. Für die kommende Woche sagt der Wetterdienst etwas mildere Temperaturen um die drei bis sieben Grad für die Region Niedersachsen und Bremen vorher, warnt aber vor einer leichten Frost- und Glättegefahr während der Nachtstunden.