Amagasaki - Schock in der japanischen Stadt Amagasaki nahe Tokio: Am Mittwochabend (Ortszeit) ist dort ein Mitglied eines Yakuza-Syndikats erschossen worden. Die Tat geschah nach Medienberichten auf offener Straße in einem belebten Einkaufsviertel.

Ein 59-jähriger hochrangiger Yakuza des Yamaguchi-gumi Syndikats wurde laut Bericht der Präfekturpolizei von einem Mann zunächst aus einem Restaurant auf die Straße gebeten und dort mit einem Sturmgewehr mehrfach in Hals, Kopf und Oberkörper geschossen. Das Opfer wurde so schwer verletzt, dass er später in einem Krankenhaus starb. Die Polizei nahm nur eine Stunde später in der Stadt Kyoto einen Verdächtigen fest, der zwei Schusswaffen bei sich trug. Die beiden Männer sollen sich gekannt haben. Die Polizei vermutet, dass der Vorfall in Amagasaki mit einem schwelenden Disput zwischen Splittergruppen zu tun hat. Laut einem Bericht der Zeitung Asahi Shinbun soll die Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Banden 2015 begonnen haben. Die Yamaguchi-gumi sollen zu den reichsten Verbrecher-Syndikaten der Welt gehören.

Anfang der 90er Jahre griff der Staat nach gewalttätigen Auseinandersetzungen der Yakuza hart durch. Seit 1993 ist das sichtbare Bekenntnis zur Yakuza illegal – beispielsweise die bekannten Ganzkörper-Tattoos. Die Yakuza-Banden verdienen ihr Geld unter anderem mit Glücksspiel, Waffenhandel, auf den Finanzmärkten, in Rotlichtvierteln oder mit Schutzgeld.

Die Tat schockierte ganz Japan. In dem westasiatischen Land sind Verbrechen, insbesondere durch Schusswaffen, sehr selten. Während in den USA statistisch auf 100 Einwohner 90 Waffen kommen, sind es in Japan nur 0,6 Waffen auf 100 Bürger. Im Rahmen der Sicherheit gilt null Toleranz: Auf illegalen Waffenbesitz drohen hohe Haftstrafen bis zu mehreren Jahren.

Tonia Hysky
Tonia Hysky Redaktion Kultur/Medien