Hannover - Die AfD sieht wegen der Aufklärungsbroschüre „Ene, mene, muh – und raus bist Du“ der Amadeo-Antonio-Stiftung die politisch neutrale Erziehung in Gefahr. Zur Broschüre, die über rechtsextreme Weltbilder in der Kita aufklären will, bekam die Partei in der Landtagssitzung am Mittwoch von allen anderen Fraktionen Gegenwind – Tenor: Die AfD betreibt puren Populismus, wir hingegen haben volles Vertrauen in die Qualität der Kitas und die Erzieher. Wer sich gegen Gender-Mainstreaming ausspreche, gelte als rechtsextrem. Dies sei ein Versuch, die Kita zu politisieren, sagt Klaus Wichmann (AfD).

Das Beispiel mit den Zöpfen habe er in seiner Kritik ausdrücklich nicht genannt, betont Wichmann. Denn das sei sogar richtig. Dabei hatte die Verkürzung auf die blonden Zöpfe die Aufklärungsbroschüre erst bundesweit bekannt gemacht. Die Zöpfe kommen im 60-seitigen Dokument nur einmal vor: In einem Fallbeispiel über völkische Familien trägt ein Mädchen Zöpfe: Die Frisur ist nur einer von vielen möglichen Hinweisen auf eine völkische Gesinnung der Eltern. Und diese Sensibilisierung findet Wichmann auch richtig, sagt er.

Anderes hingegen nicht: „Zu Eltern, die sich darum sorgen, dass ihr Kind umso weniger Bildung erfährt, je mehr Migrantenkinder in der Kita sind, sagt die Broschüre, diese Sorgen sind unbegründet“, so Klaus Wichmann. Darin sieht der AfD-Abgeordnete einen klaren Versuch zu politisieren.