Berlin - Echte Filmliebhaber sitzen im Kino lieber nicht zu weit hinten. Die Leinwand soll ihr Blickfeld ausfüllen, sie wollen ins Filmbild regelrecht eintauchen. Wer diesen Effekt zu Hause erleben will, kann auf Beamer und Leinwand setzen. Oder er schafft sich einen richtig, richtig großen Fernseher an.

Die Stiftung Warentest hat 34 aktuelle Riesenfernseher mit Bilddiagonalen von 55 und 65 Zoll, das entspricht 140 und 165 Zentimeter, geprüft. Die Preisspanne reicht von 475 bis 3000 Euro. Wer keinen Monsterfernseher will, findet die Besten in den gängigeren Größen von 40 bis 50 Zoll oder 100 bis 127 Zentimeter. Der koreanische Anbieter LG platziert sich in all diesen Größen sowohl an der Spitze als auch mit attraktiven günstigeren Geräten etwas dahinter.

Die Giganten brauchen viel Platz. 65-Zöller sind fast 1,50 Meter breit und rund 90 Zentimeter hoch. Und vor dem Gerät sollte der Zuschauer einige Meter Sehabstand einplanen. Die optimale Entfernung zum Sofa hängt neben persönlichen Vorlieben auch vom dargestellten Bildmaterial ab. Videos in extrem hoher UHD-Auflösung (Ultra-High Definition) sehen auf den Riesenschirmen auch bei näherer Betrachtung gut aus. Solche Videos gibt es auf speziellen Blu-ray-Scheiben oder von Onlineanbietern wie Netflix. Klassisches Fernsehen hat eine gröbere HD-Auflösung. Für die weniger detailreichen Bilder sollte der Betrachter etwas mehr Abstand einplanen. Am besten im Laden ausprobieren!

Die große Preisspanne bei den Giganten hat auch mit der Bildschirmtechnik zu tun. In dieser Größenklasse konkurrieren LCD-Schirme (Liquid Crystal Display, englisch für Flüssigkristallanzeige) mit deutlich teureren OLED-Geräten, die organische Leuchtdioden haben (englisch: Organic Light-Emitting Diode). Anders als bei LCDs ist bei ihnen jeder Bildpunkt eine eigene Lichtquelle, die sich komplett abschalten lässt. So schaffen OLED-Schirme in dunklen Szenen ein beeindruckend tiefes Schwarz. Auch nimmt ihre Bildqualität kaum ab, wenn man schräg von der Seite auf sie sieht – ideal für den Filmgenuss in größerer Runde.

So überrascht es nicht, dass bei der Bildqualität OLED-Fernseher am besten abschneiden. Grundig zeigt mit seinem 65er-OLED-Modell allerdings, dass diese Displaytechnik nicht automatisch ein gutes Bild garantiert. Das Gerät stellt Farben unnatürlich flächig dar, bei besonders hochauflösenden UHD-Bildern kommt ein störender Gelbstich hinzu. Neben der Bildschirmtechnik spielt eben auch die Signalverarbeitung eine wichtige Rolle für die Bildqualität.