Los Angeles/Stuttgart - Die jetzt auf der Los Angeles Auto Show vorgestellte achte Generation des Porsche 911 folgt im Design der Tradition, würzt das Vertraute aber mit neuen Elementen. Zudem wurde der Elfer stärker und noch spurtfreudiger.

Wer Neues entdecken will, muss auf Spurensuche gehen. An der Front zum Beispiel feiern zwei dezente Falze auf der Motorhaube ihre Wiederentdeckung. Die gab es schon bis 1989. Porsches Design-Papst Michael Mauer: „Wir waren selbst überrascht, wie sich die relativ kleine Veränderung auf das Erscheinungsbild in Sachen Dynamik auswirkt“.

Statt der bisher fünf Lufteinlässe in der Frontschürze trägt der Carrera nun nur noch drei. Die neuen LED-Scheinwerfer betonen ebenfalls die frisch entdeckte Klarheit. Vorn wurden beim in LA gezeigten Carrera S 20-Zoll-Räder aufgezogen, hinten 21-Zoll-Räder. Ein Hingucker sind die elektrisch ausfahrbaren Türgriffe in der glatten Seitenhaut.

Auffälligstes Erkennungsmerkmal der neuen Generation sind die beiden kurzen Leuchtenbänder in der Mitte des schmaler gewordenen Luftgitters. Damit hat Porsche nach vielen Versuchen endlich einen idealen Platz für die dritte Bremsleuchte gefunden. Pfiffig: Die beiden LED zeichnen eine „11“ nach und werden von je neun Rippen des Gitters umrahmt.

In der Armaturentafel ist die Instrumentenebene ein wenig nach hinten versetzt. Das gab es zuletzt in den 70er Jahren. Die Diagonale des zentralen Monitors ist auf 10,9 Zoll gewachsen, darunter befindet sich sozusagen wie als Kontrast eine Leiste aus fünf klassischen Tasten für den direkten Zugriff auf wichtige und häufig genutzte Funktionen.

Porsche gibt bislang nur Infos über die S-Variante bekannt. Das bewährte 3,0-l-Sechszylinder-Triebwerk ist erneut stärker geworden. Diesmal um 30 PS. Die jetzt 450 PS ermöglichen eine Sprintleistung (0-100 km/h) von 3,7 beziehungsweise 3,6 Sekunden bei der Allradversion 911 4S. Die Höchstgeschwindigkeiten werden mit 308 und 306 km/h angegeben. Die Kraftübertragung übernimmt das neue Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe.

Das Triebwerk (Abgasnorm Euro 6d-EVAP) verlangt nach der neuen und realitätsnäheren WLTP-Norm 8,9 l/100 km – also 0,2 l/100 km weniger als mit den bisherigen 420 PS.