Essen - „Alle Jahre wieder …“ – lockt die Motor Show nach Essen. Wie immer nur knapp vier Wochen vor Weihnachten kommen die Autofans, die sich auf dem Weg ins Revier machen, zu einer vorzeitigen Bescherung. Während die einen schon mit einer Art Wunschzettel starten, kehren viele mit einer passenden Geschenkidee für sich selber zurück.

Denn auch die 51. Auflage der Essen Motor Show bietet noch bis einschließlich diesen Sonntag so ziemlich alles, was die Herzen der Besucher höherschlagen lässt und mehr oder weniger alles zum Thema Leistungssteigerung und Fahrzeugveredlung. Rund 500 Aussteller haben die Messehallen an der Gruga belegt. Die Mischung passt, das Angebot auch, der Eintrittspreis von 16 Euro an der Tageskasse (online 12 Euro) ist fair.

Wie schnell manche Tuner (und nicht nur die von ihnen veredelten Autos) sind, beweist zum Beispiel Abt. Denn der neue Cupra Ateca ist noch gar nicht im Handel, da hat der Kemptener Tuner schon seine Version mitgebracht. Wer Cupra bislang nur als Bezeichnung für die besonders sportlichen Seat-Modelle kannte, muss umdenken. Cupra ist jetzt eine eigene Marke innerhalb Seats und der Ateca der erste Vertreter.

Dessen 2,0-l-Vierzylinder-Turbobenziner leistet ab Werk schon mehr als ausreichende 300 PS und 400 Nm (0-100 km/h in 5,2 Sekunden, Spitze 245 km/h). Abt verhilft dem SUV zu 50 weiteren Pferdestärken und zusätzlichen 40 Nm Drehmoment und damit zu einer Sprintleistung von fünf Sekunden auf 100 km/h und 255 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Einen Mercedes-Maybach S650 „toppen“ zu wollen, ist schon eine Herausforderung. Der Bottroper Tuner Brabus ist vor solchen Dingen aber nicht bange. Brabus bringt den von (Mercedes-)Hause aus schon 630 PS starken 6,0-l-Zwölfzylinder auf 900 PS sowie sage und schreibe 1500 Newtonmeter Drehmoment. Höchstgeschwindigkeit? „Jenseits der 350 km/h“.

Leistungssteigerung macht neuerdings aber auch nicht vor Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen Halt. Porsche-Tuner Techart hat sich des Panamera Turbo S E-Hybrid angenommen. 680 PS und 850 Nm hat das Serienmodell, 770 PS und 980 Nm die mit giftgrünen Leichtmetallfelgen ausgerüstete Version von Techart Techtronic.

Doppelten Grund zum Feiern hat Opel-Tuner Irmscher. Das Unternehmen wird nicht nur 50 Jahre alt. Im März hatte zudem das 500 000. Fahrzeug die „Modifikationsstätte“ im Baden-Württembergischen Remshalden verlassen. Der Tuner beschenkt sich selber. Mit dem auf sportlich getrimmten „Vivaro Liner 68“ – einem Nutzfahrzeug mit tiefergelegter Karosserie, Seitenschwellern, 20-Zoll-Rädern, Heckspoiler und 175 statt der serienmäßigen 145 PS.