Brake - Um die Braker Begegnungsstätte (Begu) an der Schulstraße 20 steht es nicht zum Besten. Zum einen gebe es einen enormen Sanierungsstau, merkte Bürgermeister Michael Kurz (SPD) bei der Sitzung des Ausschusses für Sport, Kultur und Tourismus am Dienstagabend an. Zum anderen entspreche die momentane Nutzung nicht dem Potenzial des Geländes, ergänzte Fachbereichsleiter Uwe Schubert.

Wieviel Geld ist nötig?

Bei einer Brandschutzbegehung waren erhebliche sicherheitstechnische und bauliche Mängel festgestellt worden, die zu beheben sind. Uwe Schubert erwähnte für die Komplettsanierung eine Investitionssumme in Höhe von 560 000 Euro, um das Gebäude wieder in Schuss zu bekommen. Als Sofortmaßnahme müssten 90 000 Euro bereitgestellt werden. Ob sich diese Investition lohnt? Der Bürgermeister jedenfalls sah es kritisch: Man müsse nicht in ein total marodes Gebäude 90 000 Euro stecken. „Eine Veranstaltungsstätte muss es nicht mehr sein“, betonte er. Es sei fraglich, ob Kosten und Nutzen in Einklang zu bringen sind, merkte dazu auch Uwe Schubert an.

Was ist kaputt?

Das Gebäude an der Schulstraße ist marode, daran ließen die Experten keinen Zweifel. So erwähnten sie eine aufsteigende Feuchtigkeit in den Wänden sowie Probleme mit der Heizung und den Lüftern. In den kommenden fünf Jahren müssten das Dach sowie Fenster erneuert werden. „Das wird eine schwierige Entscheidung“, merkte dazu Reiner Gollenstede (UWG) an, der die Ausschusssitzung leitete.


Wer nutzt die Begu?

Wie zu erfahren war, ist das Gebäude derzeit an den SV Brake verpachtet. Es wird zudem vom Jekami-Freundeskreis Wesermarsch, dem Kneipp-Verein Brake, der Jugendhilfe Nordenham (Fahrradwerkstatt), der Suchtberatung Rose 12 (Oldenburg) und dem Briefmarkenverein genutzt. Vertragspartner für das gesamte Objekt sei der SV Brake, so Uwe Schubert. Die übrigen Nutzer hätten keine vertraglich geregelten Nutzungsverhältnisse mit der Stadt.

Wann wird gekündigt?

Der Vertrag mit dem SV Brake läuft bis zum 31. Dezember 2018. „Er kann bis 31. Dezember 2017 gekündigt werden“, berichtete der Fachbereichsleiter. Ohne Kündigung würde sich der Vertrag automatisch um fünf Jahre bis Ende 2023 verlängern. Für den SV Brake sei die Geschäftsstelle in der Begu von untergeordneter Bedeutung, sagte Uwe Schubert. Bei dem Leerstand in der Fußgängerzone gebe es sicherlich eine adäquate Lösung.

Wie geht es weiter?

Die Verwaltung wurde aufgefordert, zunächst die tatsächliche Nutzung der Begu in Erfahrung zu bringen. Nach einer weiteren Beratung ist nach der Sommerpause zu entscheiden, wie mit dem Objekt weiter verfahren werden soll. Der SV Brake, als Vertragspartner, sei in die Beratung der Thematik eingebunden, hieß es.

Ulrich Schlüter
Ulrich Schlüter Redaktion Brake