Delmenhorst - Doch keine Entscheidung über Corona-Hilfen: Der Rat der Stadt Delmenhorst wollte in seiner Sitzung am Donnerstag über die – schon einmal vertagten – beantragten Fonds entscheiden. Im Verwaltungsausschuss am Vortag sei jedoch beschlossen worden, alle Anträge zu Corona-Fonds zusammenzufassen, sagte Oberbürgermeister Axel Jahnz. Darüber beraten werde dann in der kommenden Ratssitzung am 10. Juni.
Entschieden wurde dann allerdings unter anderem über zwei lang diskutierte Themen:
Rückkonsumzentrum
Der Rat hat die Verwaltung mit einer mehrheitlichen Entscheidung beauftragt, „gemeinsam mit der ADG (Abfallwirtschaft Delmenhorst GmbH) die Maßnahmen zur Realisierung eines Rückkonsumzentrums in der Steller Straße schnellstmöglich umzusetzen“. Die Annahmestellen Lemwerderstraße und Burggrafendamm sollen dennoch erhalten bleiben. Außerdem wird laut Beschluss die Steller Straße zwischen Annenheider Straße und Feldhusstraße gesperrt und eine Busschleuse eingerichtet.
Wie sich zeigte, war die Sorge über ein vermehrtes Verkehrsaufkommen im Stadtsüden durch das RKZ nicht bei allen beseitigt. Antje Beilemann (fraktionslos) brachte diese beispielsweise zum Ausdruck. Was sie jedoch noch mehr ärgere, sei der Zeitpunkt des Beschlusses. „Ich halte das heute für übereilt“, sagte Beilemann. Stattdessen solle die Bürgerinformation nachgeholt werden, „sobald Corona uns die Chance lässt“.
Detlef Roß (SPD) hielt dagegen: Der Ortsverein Hasport-Annenheide habe eine Bürgerversammlung veranstaltet. Die Sperrung der Steller Straße habe er zudem auf Anfrage von Anwohnern initiiert, da sich dort ein Kindergarten befinde und viele Lkw die Straße passieren, obwohl sie es nicht dürften.
Syker Straße
Die oberirdischen Maßnahmen für den seit Langem geplanten Ausbau der Syker Straße wurden mit nur einer Gegenstimme beschlossen. Die Fahrbahn wird demnach auf der gesamten Ausbaulänge eine Breite von 7,15 Metern aufweisen – zurzeit sind es neun Meter. Von der Stadtgrenze bis vor die Einmündung Langenwischstraße wird es gemeinsame Rad- und Gehwege geben, ab der Einmündung Langenwischstraße bis Hoyersgraben separate Rad- und Fußwege sowie Park- und Baumstreifen auf beiden Seiten.
Von dem Entwurf zeigten sich auch einstige Kritiker überzeugt. So sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Kristof Ogonovski, seine Fraktion habe eine schmalere Fahrbahn abgelehnt wegen der Befürchtung eines entstehenden Verkehrschaos’, sei aber eines Besseren belehrt worden. „Die Verwaltung hat es eindrucksvoll rübergebracht“, betonte er, und habe so die Fraktion von der Planung überzeugt.
Oberbürgermeister Jahnz brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, „dass wir eine der wichtigsten Straßen ausbauen“. Gleichzeitig wollte er noch einen Impuls mitgeben: dass man sich im Zuge dessen auch um das Pultern-Gelände kümmere.