Viersen/Wuppertal - Nach den Ermittlungen gegen eine Erzieherin wegen Mordverdachts in Viersen und weiteren Vorfällen fragt der Kinderschutzbund Nordrhein-Westfalen, warum die 25-Jährige trotz mangelnder Eignung in ihrem Beruf arbeiten konnte.

Die Frau sei nach ihrem Anerkennungsjahr als wenig geeignet eingestuft worden. „Es stellt sich die Frage, ob angesichts des andauernden Fachkräftemangels einige Kitas zögern, bei einer Nichteignung zu kündigen und Verdachtsfälle nicht melden“, stellte Landesgeschäftsführerin Krista Körbes fest.

Eine weitere Frage sei, warum Schutzmechanismen für Kinder nicht gegriffen hätten. Nach bisherigen Ermittlungen habe es mehrere Übergriffe auf Kinder gegeben, die der Polizei nicht gemeldet worden seien.

Besondere Vorkommnisse – wie gewalttätige Handlungen von Mitarbeitenden gegenüber Kindern – müssten dem Landesjugendamt gemeldet werden. Eine Anfrage beim zuständigen Landesjugendamt laufe.

Der Landeselternbeirat Nordrhein-Westfalen, die Elternvertretung der Kindertageseinrichtungen, will das Geschehen in Viersen vorerst nicht kommentieren. „Das wäre Spekulation. Wir haben uns im Vorstand dazu entschieden, erst die Ermittlungen abzuwarten“, sagte eine Sprecherin am Freitag.