Oldenburg - Wenn es um Elektromobilität geht, führen Kritiker gern die Argumente zu teuer, schlechte Infrastruktur und mangelnde Reichweite an. Das mag in der Vergangenheit richtig gewesen sein, doch inzwischen hat sich einiges getan.

2020 könnte das Jahr der Elektromobilität werden: Viele Autohersteller, darunter Volkswagen, präsentieren neue E-Modelle. Damit wird die Auswahl größer und dementsprechend steigt die Chance, dass eine breitere Masse potenzieller Kunden angesprochen wird. Und je mehr Modelle, und je größer die Nachfrage, desto bezahlbarer dürften entsprechende Fahrzeuge auf kürzere Sicht werden.

Gerade im für Pendler so wichtigen Langstreckensegment gibt es neben Tesla noch kaum Wettbewerber. Hier können andere Hersteller eine Lücke schließen. Wer rein in der Stadt unterwegs ist, hat aber schon jetzt eine relativ gute Auswahl an Fahrzeugen.

Auch die Zahl der Ladesäulen wächst und dank eines größtenteils einheitlichen Ladestandards gehört das Wirrwarr beim Strom-Zapfen bald der Vergangenheit an. Was noch etwas stört ist die Vielfalt an Ladekarten, die jemand, der nicht nur in einer bestimmten Region fährt, benötigt. Doch auch hier gibt es bereits Möglichkeiten, mit einer Karte bei mehreren Anbietern zu laden. Doch das Ganze ist noch ausbaufähig. Wünschenswert wäre auch ein noch transparenterer Umgang mit den Ladekosten.

Offenbar wurde erkannt, dass man Neukunden nur gewinnt, wenn eine Technologie überzeugt, einfach zu handhaben ist und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Der höhere Umweltbonus leistet einen Beitrag dazu, und auch die Steuerbefreiungen dürften einige zum Umdenken bewegen. Es ist ein Anfang, aber noch gibt es viel zu tun.

Sabrina Wendt
Sabrina Wendt Thementeam Wirtschaft