Oldenburg - Architekt Amandus Sattler kommt aus München, sein Büro befindet sich an der Nymphenburger Straße – keine schlechte Adresse. Nicht unweit befindet sich das Schloss Nymphenburg mit dazugehörigem Schlosspark und Botanischem Garten. Sattler ist Vorsitzender des Oldenburger Gestaltungsbeirats, sein Wort und die Meinung des Gremiums hat Gewicht, wenn sich in Oldenburg baulich etwas verändern soll.

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Fliegerhorst: Spricht man ihn auf den Oldenburger Fliegerhorst an, gerät der Fachmann geradezu ins Schwärmen. Ein mystischer Ort sei das, meinte er unter dem frischen Eindruck einer Radtour über das Gelände im Stadtnorden. Aus dem ehemaligen Militärgelände soll ein neues Wohn- und Gewebequartier gebaut werden mit mehr als 900 neuen Wohnungen. Der Masterplan stand am Montag zur Diskussion. Sattler lobte die Beteiligung der Bürger in den Workshops. Gleichwohl warnte in einem Gespräch mit der NWZ davor, zuviel Grün zu opfern und dem Gebiet die grüne Seele zu nehmen. Durchaus kritisch sieht er die Abholzungen alten Baumbestandes, die die Stadtverwaltung mit der Suche nach Munitionsresten und möglichen Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg begründet. Positiv wertet er die Renaturierung der verrohrten Ofenerdieker Bäke.

Baumhäuser: Angeschaut hat sich der Gestaltungsbeirat auch ein Grundstück an der Lerchenstraße, auf dem im vorderen Bereich an der Straße ein gemeinschaftliches Wohnprojekt verwirklicht werden soll. Im hinteren Bereich sind sogenannte Baumhäuser geplant. Deren Positionierung sollte noch mal überdacht werden.

Monse-Grundstück: Abgelehnt wurden die vom Oldenburger Bauunternehmer Lambert Lockmann präsentierten Pläne für den Abriss der Häuser auf dem Monse-Grundstück an der Mottenstraße und den folgenden Bau eines Gewerbe- und Wohnkomplexes. Entlang der Straße täuschten laut Sattler vier Giebel Kleinteiligkeit vor, obwohl der Baukörper darunter aus einem Stück besteht. Die Fenster seien zu breit und asymmetrisch angeordnet.

Köterhof: Begeistert ist Sattler über die Pläne für den Köterhof an der Donnerschweer Straße 325. Dort soll an das reetgedeckte Fachwerkhaus angebaut werden. „Wir sind beeindruckt. Der Anbau wirkt wie eine offene Hand, die den Altbau stützt“, freut sich der Architekt. Geplant sind dort ein Restaurant und eine Bäckereifiliale, die den neu entstehenden Innenhof nutzen können.

Der Gestaltungsbeirat hat städtebaulich eine beratende Funktion.

Thomas Husmann
Thomas Husmann Redaktion Oldenburg