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Tourismus Weniger Angst als im Supermarkt

Taylan Gökalp

Hamburg - „Drängeln tut sich’s eigentlich nur bei den Bars“, berichten Michael und Vera Machann. Am Montagmorgen sind sie in Hamburg von Bord eines Kreuzfahrtschiffes gegangen – nach einer Drei-Tages-Kreuzfahrt mitten in der Corona-Pandemie, auf der strenge Hygiene-Regeln galten. Die meiste Zeit habe es eher gewirkt, als seien alle Passagiere auf Landgang, so leer sei es auf dem Schiff gewesen, berichten die Machanns. Insgesamt habe sich die dreiköpfige Familie mit dem kleinen Sohn Hugo angstfreier gefühlt als im Supermarkt.

Das Tui-Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 2“, das coronabedingt nur 1500 statt 2900 Passagiere aufgenommen hatte, war ohne Landgang auf der Nordsee unterwegs und legte frühmorgens am Schiffs-Terminal im Hamburger Stadtteil Steinwerder an.

Tägliches Fiebermessen

An Bord galten umfangreiche Regeln. So mussten etwa jeden Morgen zwischen 8.30 und 12 Uhr die Gäste in einer Schlange vor einem Raum zum Fiebermessen antreten, sagt Friederike Grönemeyer, Senior Manager Communications bei Tui Cruises. „Dann geht man einmal rein, sagt seine Zimmernummer. Es wird einmal kurz Temperatur gemessen und dann geht man wieder raus.“

Schon bevor die Passagiere an Bord gingen, mussten sie ihre Körpertemperatur messen lassen und zusätzlich einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Die Crewmitglieder mussten untereinander und zu den Gästen den Mindestabstand von 1,50 Metern einhalten oder Gesichtsmasken tragen. In den Buffetrestaurants hatten die Gäste nicht selbst Zugang zu den Speisen. Sie wurden ihnen vom Personal an den Tisch gebracht.

Verbesserungswürdig finden Gabriele Strohof und ihre Tochter Julia die Organisation der Ankunft der Gäste am Terminal vor Beginn der Mini-Kreuzfahrt. Vier Stunden hätten sie am Abreisetag warten müssen, bei Temperaturen um die 30 Grad. „Ich habe viele ältere Leute gesehen, die in der prallen Sonne standen“, berichtet Gabriele Strohof und empfiehlt, Toiletten, Getränkeautomaten und Zelte aufzustellen.

Weniger Kaufkraft

Die Unternehmen erwirtschaften ihren Gewinn nicht nur mit dem Preis für die Passage, sondern ebenso aus Gastronomie, Boutiquen und weiteren Angeboten an Bord sowie den Arrangements bei Landgängen.

All das fällt um mehrere Nummern kleiner aus, wenn kaum mehr als die Hälfte der kalkulierten Passagiere an Bord sein darf. Die Kosten hingegen sind ähnlich hoch wie bei einem voll besetzten Schiff, auch wenn weniger Service-Mitarbeiter und weniger Nahrungsmittel an Bord gebraucht werden.

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