Wien - Ein 56 Jahre alter Arzt aus Österreich hat sich in einem Prozess wegen des sexuellen Missbrauchs von 109 Jungen großteils geständig gezeigt. „Ich habe im Rahmen der sexuellen Aufklärung Übergriffe auf pubertierende Burschen begangen“, räumte der Angeklagte vor dem Landgericht Wels ein. Sein Mandant habe sich „ein bisschen als Aufklärungscoach gesehen“ und sei zu rund 90 Prozent der Taten geständig, erklärte sein Anwalt. Sein Mandant bereue die Taten. Der Prozess werde aber zeigen, dass er nicht pädophil sei.

Dem 56-Jährigen wird der teils schwere sexuelle Missbrauch der Jungen zur Last gelegt. 40 der mutmaßlichen Opfer waren laut Anklageschrift zum Tatzeitpunkt noch keine 14 Jahre alt. 30 Fälle sollen sich außerhalb der Arztpraxis abgespielt haben, so im Haus des Urologen. Dem Angeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft. Der Prozess wird zum Großteil unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Das Urteil soll am 10. Juni fallen.