Moers - Im bundesweiten Kindesmissbrauchsfall Bergisch Gladbach ist das erste Urteil gefallen: Ein 27-jähriger Soldat wurde am Dienstag zu zehn Jahren Haft verurteilt und in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Der Soldat hatte gestanden, vier kleine Kinder in über 30 Fällen zum Teil schwer missbraucht zu haben.

Von einem siebenjährigen Mädchen soll er eine kinderpornografische Aufnahme gemacht und Videos und Bilder von den Taten mit Chat-Partnern geteilt haben. Der bundesweite Missbrauchs- und Kinderpornografie-Komplex war durch Ermittlungen in Bergisch Gladbach ins Rollen gekommen. Tatverdächtige gibt es in sämtlichen Bundesländern, zahlreiche weitere Urteile sollen folgen.

Opfer waren seinen Angaben zufolge vor allem der kleine Stiefsohn und eine leibliche Tochter. Dabei habe er oft die Zeit genutzt, wenn seine Frau arbeiten war. Zu den Opfern gehörten auch seine Nichte und die Tochter eines Chat-Partners.

Die Staatsanwaltschaft hatte neun Jahre Haft gefordert und danach wegen verminderter Schuldfähigkeit die Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie auf unbestimmte Zeit.

Beim Prozess in Moers weinte der Soldat: „Ich kann mich dafür nur entschuldigen“, sagte er. Er wisse nicht, wie es dazu habe kommen können. Er hoffe, dass die Kinder das verarbeiten könnten.