Navigation überspringen
nordwest-zeitung
Abo-Angebote ePaper Newsletter App Prospekte Jobs Immo Trauer Shop

Einzelhandel in Jever Geschäftsleute klagen: „Lockerungen sehen anders aus“

Svenja Gabriel-Jürgens
Svenja Gabriel-Jürgens Chihuahua Schombel

Jever - Die neue Verordnung, die am Montag, 10. Mai, in Kraft getreten ist, birgt vor allem eines: Verunsicherung, sowohl bei den Kunden als auch bei den Einzelhändlern. Das Resultat daraus sind meist leere Geschäfte. Beispielsweise bei Bernd Oetken: Er ist im Vorstand des Vereins Jever Aktiv und Inhaber des Küchen-Fachgeschäfts „J. F. Oetken“. Sein Geschäft liegt unter 200 Quadratmetern, Kunden dürfen also weiterhin mit Termin, Maske und Abstand und ohne Negativtest, Genesung oder Impfung hinein.

Verunsicherte Kunden

Viele Kunden kommen trotzdem nicht, denn sie seien „verunsichert, keiner weiß mehr, wo was gilt“, sagt Oetken. „Das war keine Lockerung, sondern eine Verschärfung! Politiker haben von der Praxis keine Ahnung und ihnen ist der Bezug zum Einzelhandel total abhanden gekommen“, meint Oetken. Es fehlten zudem natürlich die Urlauber, insbesondere aus Nordrhein-Westfalen. Er hätte sich von der Regierung generell einen intensiveren Austausch mit Einzelhändeln gewünscht.

Auch bei „Spiele-Welt“ haben sich die Angestellten sich über die neue Verordnung ihre Gedanken gemacht. Heraus gekommen ist ein ausgeklügeltes System, dass es den Kunden ermöglicht, trotz der über 200 Quadratmeter Geschäftsfläche Spiel-, Schreibwaren und Geschenke für Groß und Klein einzukaufen: Im Untergeschoss sind weder Termin noch Testnachweise nötig, wer nach oben möchte, benötigt Bescheinigung über Genesung oder Impfung oder einen tagesaktuellen Negativtest. Bei Bedarf holen die Angestellten die gewünschte Ware herunter. Mehr Flexibilität für den Kunden – jedoch auch mit Mehraufwand für die Angestellten.

Vorgaben unlogisch

Dass die neue Verordnung den Kunden das Leben alles andere als leichter gemacht hat, finden auch die Mitarbeiter des Schuhhauses „Pekol“. Der Laden ist 800 Quadratmeter groß – und fällt somit unter die Negativtest-Regel. „Die neuen Vorgaben sind unlogisch. Vorher konnten wir die Leute durch ,Click und Meet’ auch gut steuern. Jetzt ist hier bei uns gar nichts mehr los“, klagen zwei Mitarbeiterinnen.

Schon viele Leute hätten sie in den vergangenen zwei Tagen abweisen müssen – Negativtest, Genesung oder Impfung könnten nicht nachgewiesen werden. Nicht immer reagieren die Kunden dabei verständnisvoll. „Dabei haben wir uns das noch nicht mal ausgedacht“, so die Schuhhaus-Mitarbeiter.


Stark zu spüren bekommen hat die Verunsicherung vieler Kunden auch Anja Siemers-Kröppel, Mitarbeiterin der Boutique „Für dich“. Zwar liegt das Geschäft bei unter 200 Quadratmetern und dürfte Kunden ohne Test einlassen, doch so richtig gut laufe das dennoch nicht. „Es mag gerade auch nicht jeder einkaufen gehen. Vorher, mit Hygienekonzept, war es besser“, macht Siemers-Kröppel deutlich.

Svenja Gabriel-Jürgens
Svenja Gabriel-Jürgens Redaktion Jever, Redaktion Varel
Themen
Artikelempfehlungen der Redaktion
Dortmunds Karim Adeyemi (Mitte l) in Aktion. Der BVB setzt sich ein zweites Mal gegen Paris Saint-Germain durch und steht damit im Finale der Champions League.

SIEG GEGEN PARIS SAINT-GERMAIN Dortmund steht im Finale der Champions League

Heinz Büse Jan Mies
Paris
Ein Wahlplakat des sächsischen SPD-Spitzenkandidaten zur Europawahl, Matthias Ecke hängt an der Schandauer Straße im Stadtteil Striesen an einem Laternenmast. Der sächsische SPD-Spitzenkandidat zur Europawahl, Matthias Ecke, ist beim Plakatieren im Dresdner Stadtteil Striesen angegriffen und schwer verletzt worden. Beim Befestigen von Wahlplakaten am späten Freitagabend schlugen vier Unbekannte auf den 41-Jährigen ein, wie Polizei und Partei am Samstag mitteilten.

SCHUTZ VON POLITIKERN Innenminister wollen schärfere Strafen prüfen

Dpa
Potsdam
Sie geben Orientierung im Evangelischen Krankenhaus (v.l.) Andreas Hoppe, Elli Fitzner, Gertrud Wessel-Terharn und Pastorin Anke Fasse.

EVANGELISCHES KRANKENHAUS IN OLDENBURG Sie geben Orientierung und Sicherheit im Krankenhaus-Dschungel

Anja Biewald
Oldenburg
Kommentar
Oliver Braun

ZUR ABSAGE DES DEMOKRATIEFESTES IN SCHORTENS Ideologiebefreit Probleme lösen

Oliver Braun
Verfolgt seinen Plan: Oldenburgs Cheftrainer Pedro Calles (links) spricht mit Deane Williams.

VOR AUSWÄRTSSPIEL IN ULM Baskets-Coach Pedro Calles blendet Rennen um Platz acht aus

Niklas Benter
Oldenburg