Köln - Nach einem Angriff mit einem Kabelbinder im Kölner Karneval fahndet die Polizei nach dem Täter. Im närrischen Treiben zum Auftakt der neuen Session am 11.11. soll am Montag ein unbekannter Mann einem Feiernden von hinten einen Kabelbinder um den Hals gelegt und zugezogen haben. Das Plastikband saß danach bei dem 22 Jahre alten Mann aus Trier so fest, dass ihn ein Arzt in einem Sanitätszelt davon befreien musste.

Nach Einschätzung des Arztes war durch den Kabelbinder die Durchblutung des Kopfes eingeschränkt. Das Ganze geschah mitten im Zentrum der Feierlichkeiten auf dem Heumarkt in der Kölner Altstadt.

Zurzeit prüft die Polizei, ob der Täter mehrfach zuschlug. Ein Sanitäter schilderte Kriminalbeamten, dass es zuvor schon einen ähnlichen Fall gegeben hatte. Allerdings sei der Kabelbinder hier locker gewesen, also nicht zugezogen worden. Bei Ermittlungen im Umfeld hätten Polizisten dann noch vage Hinweise auf zwei weitere Fälle bekommen. Diese seien allerdings als nicht so gravierend dargestellt worden.

Zur Aufklärung sei eine Ermittlungsgruppe eingesetzt worden. Unter anderem werde sichergestelltes Beweismaterial auf DNA- und Fingerspuren untersucht. Zudem prüfen die Ermittler, ob auswertbares Videomaterial vorhanden ist.

Der Karnevalsauftakt ist neben Weiberfastnacht und Silvester traditionell einer der arbeitsintensivsten Tage für die Kölner Polizei. Vor allem nach dem 11. November 2017 war in Köln eine Debatte darüber aufgekommen, ob der Tag zum Massenbesäufnis mit viel Kriminalität verkommen ist. Daraufhin hatten Polizei und Ordnungsamt die Sicherheitsmaßnahmen im vergangenen Jahr verstärkt.