Berlin/Oldenburg - 17 Tage vor dem Ersten Advent beginnt an diesem Donnerstag in Duisburg der Weihnachtsmarkt. Das ist so früh wie noch nie, wie es im Ruhrgebiet heißt. Kritik kommt von den Kirchen, doch die Städte verteidigen ihren Kurs. „Der Duisburger Weihnachtsmarkt wird am 14. November, also einen Tag vor den Weihnachtsmärkten in Essen und Oberhausen, eröffnet. Die Öffnungszeiten resultieren vor allem aus der großen Nachfrage der Besucher“, sagt ein Projektmanager in Duisburg.

Man habe den Termin mit den Kirchenvertretern abgestimmt und nehme bei der Ansetzung der Öffnungszeiten Rücksicht auf den Totensonntag, Heiligabend und den 1. Weihnachtsfeiertag, heißt es weiter. „Dennoch versuchen wir den Bedürfnissen unserer Händler, dem Innenstadt-Handel und vor allem der Nachfrage der Besucher gerecht zu werden.“ In Essen bleibt der Weihnachtsmarkt am Volkstrauertag (17. November) sowie am Totensonntag (24. November) geschlossen. Auch im katholisch geprägten Österreich geht es zeitig los. So beginnt etwa der Wiener Weihnachtstraum auf dem Rathausplatz auch schon am 15. November. In Berlin, wo die großen Märkte zwar erst nach Totensonntag öffnen, dann aber meist bis ins neue Jahr geöffnet haben, gibt es bereits seit dem 2. November die sogenannte Winterwelt am Potsdamer Platz, die von einem Weihnachtsmarkt kaum zu unterscheiden ist.

Die Kirchen sehen in den immer früheren Weihnachtsmärkten einen Ausverkauf des wichtigen christlichen Festes. Ulrich Lota, Pressesprecher des Bistums Essen, sagt, die Märkte seien vor allem Marketinginstrument, um in Zeiten des Online-Handels Menschen in die City zu locken. „Gläubigen Christen ist es aber wichtig, bei all dem Kommerz und Konsum darauf hinzuweisen, dass Weihnachten nicht irgendeine kulturelle Lichtfeier am Jahresende ist, sondern das Fest der Geburt Jesu.“ Allerdings wolle man nicht mit erhobenem Zeigefinger anderen verbieten, was sie erfreue.

Schon ab 21. November – dem Donnerstag vor Totensonntag – laufen der Freiburger Weihnachtsmarkt sowie der Bochumer und der Dortmunder, auch in Österreich der Salzburger Christkindlmarkt und in Zürich in der Schweiz die Märkte wie das „Wienachtsdorf am Bellevue“.

In den meisten Städten eröffnen die Weihnachtsmärkte erst nach Totensonntag. So geht es am 25. November beispielsweise in Kassel, Frankfurt/Main, Köln, Hamburg, Hannover, Bielefeld, Potsdam, Rostock und Lübeck los mit Glühwein und Co.

In Oldenburg ist der Lamberti-Markt vom 26. November bis 22. Dezember geöffnet. Die bekanntesten Märkte sind später dran: Der Dresdner Striezelmarkt beginnt am Mittwoch vor dem ersten Advent (27. November). Der Nürnberger Christkindlesmarkt beginnt am 29. November.