Emden - Im Garten kam man mit dem Gießen manchmal gar nicht hinterher. Kaum hatten die Pflanzen das ausgiebig verteilte Nass um die Wurzeln, konnte man oft schon kurze Zeit später wieder nachlegen. Kein Wunder: Der Monat Juli ist in Emden genau wie in den meisten anderen Gegenden Deutschlands deutlich zu trocken ausgefallen. Zwar gab es laut der vom WetterKontor gelieferten Emder Wetterdaten durchaus zehn Tage mit Tropfen, doch nur an dreien kam richtig Regen herunter.
Den meisten Niederschlag gab es dabei so gerade eben noch am letzten Tag des Monats mit 17,4 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden. Insgesamt betrug die Niederschlagshöhe im letzten Monat 58,2 Liter pro Quadratmeter. Das entspricht immerhin 70 Prozent des langjährigen Mittels, aber so richtig vollsaugen konnten sich die Böden angesichts der nur punktuellen „Begießung“ innerhalb der 31 Tage nicht.
Sprung auf 34 Grad
Dafür machte der Juli trotz vieler Tage mit Wolken am Himmel seinem Ruf als Sommermonat durchaus Ehre. 177 Sonnenstunden kamen insgesamt zusammen (86 Prozent vom langjährigen Mittel). Doch wie beim Niederschlag klappte es auch bei den Temperaturen nicht wirklich mit einer moderat-verträglichen Verteilung. Zum Teil war der Juli sehr warm, es gab aber viel Auf und Ab. Am heißesten Tag (dem 19. Juli) trieb er viele Emder mit schweißtreibenden 34 Grad ins Wasser – etwa in das erfrischende Nass des Van-Ameren-Bads, das an diesem Tage proppevoll war. Manch anderen zog es dagegen – weil die Sonne ausgerechnet an diesem Tag auch noch rekordverdächtige 14 Stunden am Stück vom Himmel brannte – einfach nur in den Schatten. Motto: maximal vielleicht noch zum Wasserglas greifen, aber ansonsten nicht bewegen! Nur zwei Tage zuvor allerdings, am 17. Juli, hatte es noch das genau umgekehrte Extrem gegeben. Da nämlich waren die Temperaturen noch auf sommer-unwürdige 8,8 Grad abgesunken. Dafür vergab das WetterKontor das Siegel „Kältester Tag des Monats“.
Zwischendurch ordentlich Wind
Im Durchschnitt aber stach der Juli gegenüber seinen früheren „Amtskollegen“ nicht besonders heraus: Die mittlere Temperatur betrug 17,7 Grad – nur einen Hauch mehr als das langjährige Monatsmittel (17,6 Grad). Und dass mitunter der Wind ordentlich dazwischenbläst, ist an der Küste ebenfalls nicht unnormal. In Emden erreichte die stärkste Windböe in diesem Juli 59 Kilometer pro Stunde. Zum Vergleich: Im Juli 2021 sauste der Wind mit bis zu 58 Sachen über die Seehafenstadt.