Berlin - Das Bundesfinanzministerium hat Bedenken gegen die digitale Währung Libra des Internetriesen Facebook. „Die Herausgabe einer Währung gehört nicht in die Hände eines Privatunternehmens, denn sie ist ein Kernelement staatlicher Souveränität“, erklärte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Dienstag. „Der Euro ist und bleibt das einzige gesetzliche Zahlungsmittel im Euro-Raum.“

Zuvor hatte „Bild“ unter Berufung auf ein internes Papier des Ministeriums berichtet, Bundesregierung und Bundesbank wollten prüfen, wie eine Etablierung der Libra als Alternative zu staatlichen Währungen verhindert werden könne. In Regierungskreisen wird die Kryptowährung als klare Herausforderung nicht zuletzt für die Notenbanken gesehen.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hatte im Juni die Einführung der Internet-Währung angekündigt. Mit stabilen Währungen wie US-Dollar oder Euro soll man sie ab 2020 kaufen können. Mit dieser virtuellen Währung könnten dann Einkäufe im Internet bezahlt werden. Außerdem richtet sich die Libra an Menschen, die über Ländergrenzen hinweg Geld überweisen wollen und hohe Gebühren zahlen. Datenschützer sehen das Projekt jedoch skeptisch.