Beira - Es kommt täglich mehr Hilfe nach Mosambik, aber auch das Ausmaß der humanitären Katastrophe wird immer deutlicher. In den überschwemmten Gebieten im Zentrum des Landes im südlichen Afrika steigt Helfern zufolge die Angst vor dem Ausbruch schwerer Durchfallerkrankungen wie Cholera und Typhus. Um die vom Zyklon „Idai“ verursachte Notlage zu bewältigen, wird nun auch das US-Militär die Helfer in Mosambik unterstützen. Zudem kündigten am Montag Organisationen wie die Welthungerhilfe und Ärzte ohne Grenzen einen weiteren Ausbau ihres Hilfseinsatzes an.

Die US-Streitkräfte stellten auf Anfrage der US-Entwicklungsbehörde (USAID) und in Absprache mit Mosambik Hilfe bereit, teilte das US-Oberkommando für Afrika (Africom) in der Nacht zum Montag mit. Während die genauen Bedürfnisse noch bewertet würden, bringe das Militär bereits Einsatzmittel – vermutlich zunächst Schiffe und Hubschrauber – in Stellung, hieß es.

Am 15. März hatte der schwere Tropensturm weite Teile von Mosambik, Malawi und Simbabwe verwüstet und mit heftigen Regenfällen vor allem in Mosambik weite Landstriche unter Wasser gesetzt. Rund 700 Menschen sind nach Regierungsangaben ums Leben gekommen. Viele Orte in Mosambik sind wegen der Überschwemmungen nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten und können nur per Boot oder aus der Luft erreicht werden. In der Großstadt Beira gab es auch weiterhin keinen Strom. Weil es auch keine geregelte Versorgung mit Trinkwasser und nur mangelnde Hygiene gab, rechneten Experten mit dem Ausbruch von Krankheiten. Es seien vorsorglich Cholera-Behandlungszentren errichtet worden, hatte ein Minister am Sonntag erklärt.