Hude - Der Schützenverein Hude bekommt neue Nachbarn. Und zwar eine ganze Menge, wenn die Pläne der Investoren auf dem Grundstück der ehemaligen Bäckerei Spanhacke gleich nebenan umgesetzt werden. Sechs Gebäudekörper, jeweils zwei davon verbunden, sind geplant. Zweigeschossig mit ausgebautem Staffelgeschoss und Tiefgarage. Von 26 bis 33 Wohneinheiten ist die Rede. Das Vorhaben passt in den Bebauungsplan und auch in das neue Dichtemodell.

Bei Vorstellung der Pläne im Ausschuss für Gemeindeentwicklung war schon nach möglichem Konfliktpotenzial wegen der angrenzenden Schießsporthalle gefragt worden (NWZ berichtete). Der Architekt sagte, dass die Investoren mit dem Schützenverein gesprochen hätten.

„Offiziell ist bisher niemand an uns herangetreten“, so der 2. Vorsitzende Stefan Loos. Der Vorstand teile die Bedenken, die Michael Grashorn (Grüne) geäußert habe und wünsche sich für den Erhalt dieser Sportstätte des Vereins mehr Unterstützung von der Gemeinde. Wie der Vorsitzende Bernfried Jüchter betont, habe es bislang nur ein kurzes Gespräch mit einem der Investoren gegeben. Man hätte sich gewünscht, dass die Investoren danach ihre genauen Pläne mit dem Vorstand erörtert hätten und dem Verein die Möglichkeit gegeben hätten, seine Bedenken zu äußern.

Es gehe nicht nur um das einmal im Jahr stattfindende Schützenfest und die Maifeier. Vielmehr mache man sich Sorgen um den Schießbetrieb. An bis zu fünf Tagen in der Woche werde geschossen, besonders donnerstags und freitags bei den Übungsabenden auf dem Kleinkaliberstand. Vereinzelt kämen an den Wochenenden noch Kreismeisterschaften in der Kleinkaliber-Disziplin „100 Meter“ hinzu. Der 100-Meter-Stand sei einer der wenigen Stände in der Region, wo diese Disziplin noch geschossen werden könne. Ebenso betreibe der Verein einen gut ausgelasteten Pistolen-Großkaliber-Stand sowie eine Bogen-Abteilung, heißt es in einer Stellungnahme des Vereins.

„Wir halten die aktuellen Auflagen ein“, so Vorsitzender Jüchter. Geschossen werde in der Regel wochentags und auch nur bis maximal 22 Uhr. Man müsse sich nicht die Ohren zuhalten, aber das „Plopp, Plopp“ der Schüsse sei schon auch draußen zu hören. Bislang sei das kein Problem gewesen. Man wisse aber nicht, ob es bei den neuen Nachbarn jemanden gebe, der das anders sehe und Einschränkungen des Schießbetriebes fordere. „Das macht uns Bauchschmerzen“, so Jüchter.

Klaus Derke
Klaus Derke Redaktion Hude