Oldenburg/Berlin - Seit fast sieben Jahren gibt es die Fakultät IV „Medizin und Gesundheitswissenschaften“ und damit den Modellstudiengang Humanmedizin an der Universität Oldenburg. Der Wissenschaftsrat lobte die sogenannte European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS) als „beeindruckendes Studienangebot – ein willkommenes Ergebnis.

Das Lob, welches unter anderem von einer überzeugenden Umsetzung des Studienangebots spricht, ist das Ergebnis einer Evaluation der Oldenburger Universitätsmedizin durch den Wissenschaftsrat. Die Evaluation wurde am Montag in Berlin vorgestellt. Hervorgehoben wurde auch die starke Forschung in der Neurosensorik und der Hörforschung, die „profilbildendes Merkmal der Oldenburger Universitätsmedizin“ seien.

Die Universität Oldenburg zeigte sich erfreut und bezeichnete die Ergebnisse als „außerordentlich hilfreich“. Auch Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU, Berne) kommentierte die Ergebnisse. Mit Blick auf den Studiengang sagte er: „Die European Medical School Oldenburg-Groningen – die EMS – ist weiter auf Erfolgskurs. Bereits zum kommenden Wintersemester werden 80 Studienplätze angeboten.“ Zurzeit sind es 40 pro Semester. Bis zu 200 Studienplätze seien das Ziel, und auf dem Weg dorthin „sind wir einen großen Schritt vorangekommen“. Es sei „ein ermutigendes Signal, dass auch der Wissenschaftsrat den Ausbau der EMS positiv bewertet“, erklärte Thümler weiter.

Herausforderungen für die Zukunft sieht der Wissenschaftsrat allerdings auch. Dazu zählen die Governance-Strukturen, also die Steuerung des Studienganges in Verbindung mit den Kooperationskrankenhäusern. Eine Weiterentwicklung der Infrastruktur sei hier notwendig. Die positiven Bewertungen bestärken die Universität in dem, was sie in den vergangenen sieben Jahren erschaffen habe, erklärten Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper und der Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften, Prof. Dr. Hans Gerd Noth­wang.

Der Wissenschaftsrat hatte sich 2010 für die Gründung der European Medical School ausgesprochen. Der Modellstudiengang Humanmedizin startete im Wintersemester 2012/2013 mit 40 Studenten, mittlerweile seien es in allen Jahrgängen 271 angehende Allgemeinmediziner. 18 konnten den Studiengang bereits abschließen.

Das Niedersächsische Hochschulgesetz erforderte die jetzige Evaluation. Die Landesregierung legt das Ergebnis nun dem Landtag mit einer Stellungnahme zur weiteren Entwicklung des Studiengangs Humanmedizin an der Universität Oldenburg vor – unter Berücksichtigung der Ausbildungskapazität bis zum 30. Juni 2020.