Oldenburg - Auf dem grünen Rasen wollen die Spieler des VfB Oldenburg an diesem Samstag (14 Uhr, Marschwegstadion) gegen den SSV Jeddeloh ins Halbfinale des Landespokals stürmen. Auf dem Sofa greift das E-Football-Team vom Fußball-Regionalligisten schon an diesem Freitag nach dem zweiten Titel in dieser Saison. Das finale Duell in der Endrunde um die Kreismeisterschaft gegen die JSG Friesische Wehde steht auf dem Plan. Kurz vor dem Jahreswechsel hatten Kai Kaissis, der seinen Vertrag beim VfB gerade verlängert hat, sowie Nico Knystock und Max Kohlenberg an der Playstation bereits den Kreispokal-Sieg erspielt.
Gerecht geworden
„Deswegen waren wir für die anderen Mannschaften auch der Favorit auf die Meisterschaft. Dieser Rolle sind wir bis jetzt auch gerecht geworden“, sagt Kohlenberg mit Blick auf den Erfolg vor gut vier Monaten, dem jetzt der zweite folgen dürfte. Nach vier Siegen kann der VfB (12 Punkte, 31:16 Tore) nur noch vom FC Rastede (9, 22:16), der auf den drittplatzierten BV Bockhorn (6, 30:24) trifft, abgefangen werden. Es wäre also sogar eine Niederlage gegen die auf dem letzten Rang liegende JSG (1, 14:30) drin. Zudem messen sich SG Wangerland (6, 24:23) und SV Phiesewarden (1, 13:25).
Weiße Weste
„Im letzten Spiel wollen wir natürlich den Deckel draufmachen“, sagt Kohlenberg, der in allen vier Partien in der Meisterrunde an der Konsole gesessen und seine Spiele auch allesamt gewonnen hat. Dreimal bildete er mit Knystock das Spieltagsduo. Beim 7:1 zuletzt gegen Phiesewarden kam Kaissis wieder zum Einsatz. Im realen Leben haben sich Mittelfeldspieler Kaissis und Linksverteidiger Knystock mit dem für den E-Sport verpflichteten Bremer übrigens noch nie getroffen. Auch die Pokal-Siegerehrung fand wegen der Pandemie bisher nicht statt. „Ich möchte Nico und Kai auch endlich persönlich kennenlernen“, wünscht sich Kohlenberg, der an der Sporthochschule in Köln studiert.
Super Spiel
Kaissis studiert an der Uni Oldenburg Sport und Mathe auf Lehramt. „In der Mannschaft sind alle heiß darauf, endlich wieder auf dem Platz zu stehen“, sagt der 24-Jährige und hofft natürlich, dass der VfB gegen Jeddeloh ein super Spiel abliefert und das Halbfinale gegen Drittligist SV Meppen (Termin offen) erreicht. Im einzigen Testspiel vor einer Woche gegen Regionalligist FC Oberneuland (2:1) fehlte er. Vor dem Lockdown hatte er in sieben von acht Ligaduellen (ein Tor gegen Werder II) sowie beim Pokalauftakt in Lüneburg (2:0) mitgewirkt.
Richtiger Roadrunner
„Kai hat sich sensationell entwickelt. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten und einer gewissen Zurückhaltung ist er ein regelrechter Roadrunner geworden“, sagt VfB-Sportleiter Frank Claaßen zur Vertragsverlängerung von Kaissis. 2015 hatte dessen erster VfB-Anlauf nach dem Sprung aus der U 19 des JFV Nordwest zum Regionalligisten noch nicht nachhaltig geklappt. Beim VfL Oldenburg wurde er aber ab Januar 2016 zum unverzichtbaren Stammspieler und folgte 2020 Trainer Dario Fossi vom Oberligisten wieder zum VfB. „Die Qualität ist hoch“, sagt Kaissis: „Und die Stimmung in der Mannschaft ist super.“