Pewsum/Emden - Mehr Interesse wecken für das, was sich auf heimischen PC-Bildschirmen und Fernsehern so tut. So ließe sich der Hintergedanke zusammenfassen, den die Medienscouts des Emder Johannes-Althusius-Gymnasiums hatten, als sie die Idee einer Eltern-LAN bis zur Veranstaltungsumsetzung entwickelten. Nun ist es am Samstag, 2. Juli, soweit und von 9 bis 14 Uhr sollen Erziehungsberechtigte für die spielerische Zeitvertreibe sensibilisiert werden, mit denen sich ihr Nachwuchs in der Freizeit beschäftigt.

Medienscouts

Medienscouts gibt es am Johannes-Althusius-Gymnasium seit dem Schuljahr 2017/2018. Damals starteten fünf Siebt- und Achtklässler ihre Ausbildung zum Medienscout.

Auch heute noch wird das Projekt als AG angeboten. Insgesamt gibt es zurzeit 19 Medienscouts.

Als Medienscouts versucht das Team, insbesondere den Jüngeren das notwendige Rüstzeug an der Hand zu geben, um sich digital fortbewegen zu können. Es gibt schulinterne Beratungen oder Projekte. Unter anderem wurde über Alternative zu WhatsApp gesprochen oder eine Unterrichtsstunde über Chatregeln in der fünften Klasse gehalten.

Das Projekt wird von der Landesinitiative n-21 in Kooperation mit dem NLM (Niedersächsische Landesmedienanstalt) und NLQ (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung) begleitet und gefördert.

Thore Iderhoff, Schüler der 7c und 13 Jahre jung, ist selber Medienscout am JAG und hat die Veranstaltung federführend organisiert. Der Pewsumer sagt: „Eltern sollten sich dafür interessieren, was ihre Kinder spielen.“ Denn es käme immer noch allzu oft vor, dass Spiele ab 16 oder gar 18 Jahren auf den Mattscheiben in Kinderzimmern landeten. Um den Eltern nun ein Gefühl für Spiele mit entsprechender Altersfreigabe zu geben, hätten sich die Medienscouts für den Team-Shooter Counter-Strike (CS) entschieden, einem Spiel, das Ende der 1990er Jahre in der damaligen „Killerspiel“-Debatte als Sinnbild von durch Egoshootern verursachter, jugendlicher Verrohung diente. Auch wenn die damalige Debatte inzwischen mehr als 20 Jahre zurückliegt, sei der Kampf zwischen Terroristen auf der einen und einer Anti-Terror-Einheit auf der anderen Seite immer noch ein gutes Beispiel, wie sich ein Shooter spiele, findet Iderhoff.

Zwölf PCs hat das insgesamt 19-köpfige Medienscouts-Team für ihre Eltern-LAN aufgetrieben, jeweils zwei Elternteile teilen sich ein Gerät, auf dem neben Counter-Strike noch ein Rennspiel präsentiert werden soll. Für die Bewirtung zwischendurch treffen sich die Medienscouts am Freitag im JAG, um dort Kuchen zu backen. Zuletzt solle es eine Diskussion über die Eindrücke der Spiele geben, die die Eltern gesammelt haben – und Tipps, wie auch technisch weniger versierte Eltern einen Einblick in die digitalen Welten ihres Nachwuchses erhalten können. Einen Tipp gibt Iderhoff schon vorab: Mit den Kindern über die Spiele sprechen, sie erzählen lassen, mal beim Spielen zuschauen – oder einfach selber ein Gamepad in die Hand nehmen und mitspielen.

Noch sind Plätze frei. Kurzentschlossene Eltern mit entsprechendem Interesse können sich für die Veranstaltung per E-Mail anmelden unter eltern-lan@jag-emden.de.

Peter Saathoff
Peter Saathoff Emder Zeitung