Berlin - Berlin zieht wieder mehr Touristen an. Allein im ersten Halbjahr kamen rund 6,4 Millionen Urlauber in die Hauptstadt. Das waren 4,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und genau so viele wie im gesamten Jahr 2005, teilte das Statistische Landesamt am Dienstag mit.

Die Zahl der Übernachtungen in Hotels und Pensionen stieg im ersten Halbjahr ähnlich stark wie die Urlauberzahl auf 15,3 Millionen (plus 4,2 Prozent). Noch mehr Besucher erhofft sich Berlin auch von den Einheits-Feiern zum 3. Oktober.

Der Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Visit Berlin, Burkhard Kieker, geht davon aus, dass Städteurlauber öfter das echte Lebensgefühl suchen. Touristen wollten auch Sehenswürdigkeiten besuchen, in erster Linie aber das „authentische Gefühl vor Ort“ erleben, erklärte Kieker. Der Tourist sitze nicht mehr nur im Bus bei der Stadtrundfahrt. „Sondern der taucht auch in der eigenen Stammkneipe auf.“

In weiten Teilen Berlins sieht Kieker dafür eine Akzeptanz. In den Bezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg hätten sich jedoch Hotspots gebildet, Leute seien dort auch genervt. „Daran muss gearbeitet werden“, sagte Kieker. Die Landesregierung will deswegen auch Außenbezirke mehr beim Marketing unterstützen.

Die Mehrheit der Berlin-Urlauber kommt aus Deutschland (knapp 56 Prozent). In der Statistik zählt nur, wer eine Übernachtung bucht.