Schottland am Scheideweg

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Schottland am Scheideweg 17.09.2014 18:57 Der Optimismus bei Schottlands Unabhängigkeitsbefürwortern ist ungebrochen. Kurz vor dem in ganz Europa gespannt erwarteten Referendum liefern sich beide Lager ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen. In letzten Umfragen liegt das "Nein"-Lager wieder knapp vorn - doch die Befürworter der Loslösung von Großbritannien wähnen die Mehrheit der Schotten auf ihrer Seite.O-Ton Alex Salmond, schottischer Regierungschef: "Unsere Zuversicht stützt sich nicht auf Umfragen, nicht auf einzelne Aspekte oder Expertenmeinungen - sie stützt sich auf das, was wir selbst in den schottischen Gemeinden erleben. Denn eines wissen wir: Das Momentum ist auf unserer Seite."Mehr als vier Millionen Einwohner Schottlands über 16 Jahren sind aufgerufen für oder gegen einen Austritt aus dem Vereinigten Königreich zu stimmen - nach mehr als drei Jahrhunderten Vernunftehe. Das "Ja"-Lager argumentiert, dass Schottland mit seinen Ölreserven und seiner Tourismus- und Whisky-Industrie selbstbewusst auf eigenen Wohlstand bauen könne. Das "Nein"-Lager warnt hingegen, dass die Unabhängigkeit die Schotten mit womöglich höheren Steuern und den Unwägbarkeiten einer neuen Währung teuer zu stehen kommen könnte.O-Ton David Cameron, britischer Premierminister:"Wir sollten uns daran erinnern, dass es die wirtschaftlichen Chancen waren, die unsere Nationen 1707 zusammenführten - zur großartigsten Fusion der Geschichte. Drei Jahrhunderte später sind unsere Einheit und unser Wohlstand noch immer eng verknüpft."Wenn das "Ja"-Lager gewinnt, sind die Folgen nur schwer abzusehen. Langwierige Verhandlungen etwa über den Verbleib der mit Atomwaffen bestückten britischen U-Bootflotte stünden wohl bevor - ebenso wie über Schottlands Mitgliedschaft in der EU und der NATO.Ein Triumph der schottischen Nationalisten würde vermutlich nicht nur den britischen Premier David Cameron sein Amt kosten, sondern Schockwellen weit über die Insel hinaus senden. Der Wunsch der Schotten nach Unabhängigkeit ist kein Einzelfall in Europa.Nicht nur in Großbritannien warten deshalb Millionen Menschen gebannt darauf, ob die Mehrheit der Schotten ihn wagt: den Schritt ins Unbekannte. ▼

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