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Tag 4 Im Rtl-Dschungelcamp Rosen-Runde trifft auf Loser-Lager

Murwillumbah - Tiefer könnten die Gräben nicht sein – und jetzt wurden aus zwei Lagern, Base-Camp und Snake-Rock, für mehr oder weniger gescheiterte Promikarrieren wieder eins. Am vierten Tag des RTL-Dschungelcamps hielt sich das Trash-Format größtenteils an die Pläne aus der letzten Staffel. Nicht nur, dass zum Ende der Sendung, die wie so oft bis Mitternacht verlängert wurde, beide Camps zusammengelegt wurden. Nein, auch eine bewährt schwere Prüfung wurde wieder aus der australischen Dschungel-Schublade geholt. Beim „Großen Preis von Murwillumbah“ ging es um Geschicklichkeit, Koordination und vor allem um Teamgeist – der gerade beim zum Verlieren verdammten gelben Snake-Rock-Camp noch so gar nicht etabliert ist.

An scharfen Kurven scheitert es

„Wir kämpfen, kämpfen, kämpfen. Wir sind ein Team“, sagt der von den Moderatoren immer als „Botox-Boy“ betitelte Florian Wess, der zusammen mit der leidgeplagten Kader Loth und Mallorca-Boy Jens Büchner in das Urwald-Auto steigen musste. Doch bei der Kartfahrt durch den Dschungel – der Fahrer sieht nichts, der Beifahrer schaut nach hinten und hört nichts, der Mann auf dem Rücksitz sieht zwar nach vorne, darf aber nicht sprechen – kommt es sogar noch schlimmer als im letzen Jahr. Schon Thorsten Legat, Jürgen Milski und Menderes Bağcı mangelte es im Januar 2016 an Koordination und Teamarbeit. Das diesjährige Dreiergespann präsentierte sich noch desolater und kam trotz Kader Loth am Steuer nicht um die erste scharfe Kurve. Das brachte gerade den mit Zeichensprache agierenden Florian Wess zur Weißglut. „Ich glaube, dass ich mich aufs Verlieren einstellen muss“, sagt er resigniert nach dem Duell. „Irgendwie haben wir es nicht geschafft, als Team zu funktionieren“, fügt Büchner hinzu.

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Den maximalen Frust schob die seit Tagen an starker Unterernährung leidende Kader dem anderen Camp in die nassgewordenen Schuhe. „Sollen die doch platzen vor essen. Wir können wieder den ganzen Tag verhungern.“ Fräulein Menke, die sich jeden Tag eine Tasse Wasser erhitzt und es ihren persönlichen „Fake-Kaffee“ nennt fasste es passend zusammen. „Wir sind Snake-Rock, das Looser-Team.“ Enthusiasmus und Freude beherrschten die andere Seite des Kamera-Dschungels. „Wir sind solche geilen Socken. So ein Zusammenhalt“ oder „Ich glaube nicht, dass ich in dem Team überlebt hätte“ hallt es durch den Busch. Hobby-Psychologe Markus Majowski bringt es wie gewohnt auf den Punkt. „Es wird natürlich absoluter Brennstoff, wenn die beiden Teams zusammengelegt werden.“

Zusammen kommt, was zusammen gehört

Majowski fordert, RTL gehorcht. Per Brief erfahren die gelben Camper, dass sie sich sofort auf den Weg ins Base-Camp machen sollen. Die labile Hanka Rackwitz verabschiedet sich: „Ich lass Freunde zurück. Zwei Vögel, mindestens drei Libellen und mein kleines Flüsschen.“ Der Empfang im Hauptlager war dann nicht ganz so frostig wie erwartet. Gina Lisa lief ihrem Botox-Buddy Florian Wess kreischend entgegen und posaunte ganz mitfühlend heraus: „Setzt euch hin. Macht es euch gemütlich. Ihr könnt ja mitessen.“ Mit dieser Menschlichkeit hatten wohl auch die Moderatoren nicht gerechnet. Im letzten Jahr war der Futterneid dann doch stärker.

Mit stoischen Psycho-Blicken bewertete Majowski das Geschehen. Und forderte schon den dritten Streik, da die ehemaligen Snake-Rocker nun frische Klamotten bekamen. „Da wird jetzt auch nicht mehr diskutiert“, so Majowski. Ob er wirklich eine positive Antwort der Regie erwartet hatte, weiß wohl nur er. RTL reagierte nicht.

Menschlich zeigte sich übrigens nur einer. Marc Terenzi zeigte sogar Lager-Hypochonder und Sonderling Hanka Rackwitz mit frischem Elan ihr neues Zuhause. Unfreiwillig treffend äußerte er sich durch mangelnde Deutschkenntnisse zur Lage im Dschungel-Auffangbecken. Auf Rackwitz’ Frage „Und ihr habt wirklich noch keine Schlange gesehen?“ antwortete Terenzi nur: „Nee nur Spinner.“

Und jetzt?

Die Quote spricht für sich. Ab 22.15 Uhr saßen am Montag sogar 6,34 Millionen Zuschauer (30,3 Prozent) vor dem Fernseher. In den nächsten Tagen geht es wohl weiter aufwärts. Alle 12 Kandidaten waren vorher noch nicht zusammen in einem Lager – der Schmelztiegel ist zum Kochen verdammt. Achja. Wer wurde eigentlich zur nächsten Dschungelprüfung gewählt? Überraschung. Kader – und sie weinte.

Heiner Elsen
Heiner Elsen Redaktion Münsterland
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