Hude - Einen Schatz der seltenen Art fand der Hausmeister der Oberschule Hude an der Hohelucht im vergangenen Sommer im Briefkasten: Ein anonymer Umschlag mit einem echten Goldbarren. Nun hat die Schule von dem Geld, das der Goldbarren eingebracht hat, neue Sportartikel und Sportsachen für die Schule angeschafft – und für große Freude in den Schulklassen gesorgt.
Bälle und Zirkusartikel
In einem Gitterrollwagen liegen nun allerhand Sportartikel zur täglichen Ausleihe in der Pause bereit: Fuß- und Basketbälle, Baseballs, Tischtennisschläger, Pedalos, Jonglierbälle und verschiedene Zirkusartikel. „Uns war es wichtig, dass die Investition allein den Schülern zugute kommt und nicht in den Schuletat fließt“, erklärt Schulleiter Matthias Grau, der im laufenden Schuljahr die Leitung übernommen hat.
Er glaube, das sei im Sinne des anonymen Goldbarren-Spenders, der sich bis heute nicht kenntlich gemacht hat. Man sei gezielt auf die Wünsche der Schüler eingegangen und habe in den Klassen nachgefragt, erinnert sich Julian Zaps, Leiter des sechsten Jahrgangs der Schule.
Diskutiert wurde auch die Anschaffung von Musikinstrumenten, etwa für die Bläserklassen, aber am Ende wollte man Dinge kaufen, von denen alle Schüler etwas haben, betont Grau. Zaps ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir mit den Investitionen auch den Bewegungsdrang der Schüler unterstützen können.“
Freude in der 6c
Dass die Neuanschaffungen gut ankommen, können die elfjährigen Lena Stier und Luca Bode aus der Klasse 6c bestätigen. „Am meisten freue ich mich über den Baseball“, sagt Lena, die diesen schon im Sportunterricht ausprobieren durfte. Luca freut sich über die neuen Fußbälle, schließlich spielt er selbst im Verein. Beide wollen die Spielsachen regelmäßig nutzen.
Doch bevor die Schüler die neuen Freizeitmöglichkeiten ab Beginn des zweiten Halbjahres nutzen können, erarbeiten die Leiter ein Ausleihsystem, an dem sich die Schüler auch beteiligen. So bekamen die Schüler die Hausaufgabe, Ausleihprotokolle zu entwerfen. „In den Protokollen wird vermerkt, wer was ausgeliehen hat“, sagt Zaps. Daran möchte man erkennen, welche Spielsachen besonders gefragt sind, um gegebenenfalls weiter „aufzurüsten“. In den Pausen sowie in Freistunden sollen dann Schülerteams die Ausleihe verwalten, eventuell mit einem Pfandsystem.
„Eine Anerkennung“
Anfang Juni hatte die Schulleitung den knapp 50 Gramm schweren Goldbarren in einem Umschlag mit der Aufschrift „Spender“ im Briefkasten gefunden. Eine Spende, die für Erstaunen sorgte. „Wir wussten zuerst gar nicht, ob der überhaupt echt ist“, erinnert sich die Standortbeauftragte Sabine Oeltermann. Man habe erstmal abgewartet und den Barren von der Gemeinde Hude überprüfen lassen. Die ermittelte einen Wert von über 2000 Euro – ein Geldsegen für die Schule. „Wir sehen das als eine Anerkennung und als Lob für unsere Gesamtarbeit“, sagt Oeltermann. Grau merkt an: „Es ist auch eine Anerkennung für das, was wir über die Lehre hinaus machen.“ Gerade im Bereich Sport und Kultur sei man sehr gut aufgestellt. „Wir sind dem Spender sehr dankbar“, betont Grau.