Karlsruhe - Auf eine Entschädigung von 450 000 Euro haben sich Justizopfer Harry Wörz und das Land Baden-Württemberg nach langem Rechtsstreit geeinigt. Beide Seiten hätten nach einer mündlichen Verhandlung im Juni 2015 außergerichtlich weiter verhandelt, teilte das Landgericht Karlsruhe mit. Der gelernte Installateur und Bauzeichner Wörz werde mit der Summe für vergangenen und künftigen Verdienstausfall entschädigt.

Der heute 50-Jährige aus Birkenfeld bei Pforzheim war 1998 vom Landgericht Karlsruhe wegen versuchten Totschlags an seiner damaligen Frau zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Er saß viereinhalb Jahre hinter Gittern, heute gilt er als unschuldig. Jahrelang stritt er vor verschiedenen Gerichten, bis er im Dezember 2010 vom Bundesgerichtshof endgültig rehabilitiert wurde.

Ein Unbekannter hatte seine von ihm getrennt lebende Frau mit einem Schal gewürgt, bis sie bewusstlos war. Sie ist seitdem ein schwerer Pflegefall.