Wilhelmshaven - Auf Flüssen und Wegen 1600 Kilometer von der Zugspitze bis Sylt – solche Ideen kommen einem Berufsabenteurer, wenn er in einer Pandemie an sein Zuhause gefesselt ist. Zum Auftakt der diesjährigen Weltenbummler-Reihe war Christo Foerster mit der Geschichte dieser Reise und was sie mit ihm gemacht hat, in den Pumpwerk-Club gekommen.
Als Familienvater hat er einst das Mikroabenteuer für sich entdeckt und wurde schnell zum gefragten Experten für diese kleinen Auszeiten vor der eigenen Haustür. Im Sommer 2021 sollte es aber wieder ein größeres Abenteuer sein. Acht Wochen ging es möglichst auf dem Stand-up-Paddle-Board über Flüsse und Meere, alternativ zu Fuß über Land, vom höchsten zum nördlichsten Punkt Deutschlands. Gemäß selbst gesetzter Regeln durfte Foerster dabei nur im Freien übernachten. Auf seiner Reise hat der Abenteurer einzigartige Naturlandschaften wie den Oberlauf der Saale entdeckt. Kein Straßenlärm stört hier die mystische Stille, die wie morgendliche Nebelschwaden über dem Fluss liegt. „Ich konnte kaum glauben, dass ich da nur 200 Kilometer von meinem Zuhause in Hamburg entfernt war.” Foerster berichtete aber auch von besonderen Begegnungen. Von Menschen, die um sein Wohl besorgt waren oder von einem vermeintlichen Trunkenbold auf einem Wanderpfad, der sich als interessierter Gesprächspartner entpuppte. „Ich habe es einfach genossen, im Hier und Jetzt zu sein”. Und Angst in seiner Hängematte kannte er auch nicht. „Es geht ja schließlich keiner nachts in den Wald, um nach jemandem zu suchen, den er ausrauben kann.”
Als die letzte Etappe wegen eines Sturmes zu scheitern drohte, empfand Foerster trotzdem totale Zufriedenheit. „Ich war absolut fein mit der Situation, egal wie es ausgehen würde.” Am Ende gelang ihm die letzte Überfahrt doch noch und er hat drei wesentliche Erkenntnisse von seiner Reise mitgenommen: Deutschland bietet eine ungeheure Vielfalt an fantastischen Naturlandschaften, Abenteuer erleben heißt auch, unkonventionellen Lösungen eine Chance zu geben und ein wichtiger Schritt zur Zufriedenheit liegt darin, voll im Moment zu leben.
