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Entsetzen in Wilhelmshaven Unbekannter vergreift sich an Spenden für Todkranke

Wilhelmshaven - Diese Tat stimmt nachdenklich: In der Nordseepassage wurde eine Spendenbox des „Wünschewagens Niedersachsen“ des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) aufgebrochen. Die Beute dürfte nach Auskunft der Polizei im niedrigeren zweistelligen Bereich liegen. So befand sich zum Tatzeitpunkt, zwischen Dienstag, 9 Uhr, und Mittwoch, 13.30 Uhr, mindestens ein 20-Euro-Schein sowie Münzgeld in unbekannter Höhe in der Plexiglasbox, die mit einem Schloss versehen war. Allerdings lies der bislang unbekannte Täter auch einige Münzen zurück.

„Ich hätte nie gedacht, dass sich jemand an diesen Spenden bedient“, zeigt sich Projektleiterin Julia-Marie Meisenburg auf Nachfrage der Wilhelmshavener Zeitung sichtlich geschockt. „Es macht mich traurig. So etwas haben wir in all den Jahren noch nicht erlebt. Ich bin fassungslos“, berichtet sie. Für die Projektleiterin stehe dabei auch nicht die Beute grundsätzlich im Fokus, sondern die Tatsache, dass sich jemand an Spendengeldern bereichert, die für Todkranke vorgesehen sind.

Letzte Herzenswünsche Todkranker erfüllen

Denn der „Wünschewagen“ erfüllt diesen Menschen ihren letzten Herzenswunsch – von einem Tag am Meer, um ein letztes Mal den weichen Sand unter den Füßen zu spüren, über den Besuch eines Sportevents bis hin zu einer Fahrt in die einstige Heimat und vielem mehr. „Erst am Nikolaustag waren wir mit einer 60-Jährigen in Wilhelmshaven, da sie hier geboren wurde und ihr Geburtshaus noch einmal sehen wollte“, erzählt Meisenburg, noch immer mitgenommen von dem Vorfall in der Nordseepassage.

Die Tat, zu der die Polizei inzwischen die Ermittlungen aufgenommen hat und auf Hinweise aus der Bevölkerung hofft ( T  0 44 21/9420), hat das Team des Wünschewagens auch in den sozialen Medien publik gemacht – und erfährt dort große Solidarität.

Große Hilfsbereitschaft in sozialen Medien

„Absolut überwältigend sind die Reaktionen der Facebook-User, die auf unseren Beitrag so zahlreich reagiert und uns ihre Hilfe angeboten haben. Toll, dass so viele Menschen ein Herz für letzte Herzenswünsche haben“, sagt die Projektleiterin. Sie hofft, dass sich der Täter vielleicht besinnt und das Geld zurückbringt – gerne auch anonym in einem Briefumschlag an den ASB Wilhelmshaven/Friesland oder vielleicht am heutigen Samstag direkt vor Ort in der Nordseepassage.


Von 10 bis 14 Uhr bietet Michael Bunjes, Wünschewagen-Multiplikator beim hiesigen ASB, dort die Möglichkeit, mit ihm und anderen Wunscherfüllern ins Gespräch zu kommen. Dabei können Interessierte auch erfahren, wie sie Wünschewagen-Fahrgästen und deren Angehörigen unterwegs und am Sehnsuchtsort unterstützend zur Seite stehen können.

Dies alles erfolgt im Zuge der aktuellen Wanderausstellung „Der Wünschewagen – Letzte Wünsche wagen“, die noch bis zum 4. Februar in der Nordseepassage zu sehen ist. Die Schau stellt erfüllte Wünsche vor, zeigt Optionen ehrenamtlichen Engagements auf und regt Besucher zum Nachdenken an: Was wäre wohl der eigene letzte Wunsch? „Auch eine besondere niedersächsische Reise ist zu sehen: Die von Krebspatientin Elke, die im Februar 2021 wenigstens einmal im Leben einen Elefanten streicheln wollte“, erklärt Bunjes.

Weitere Informationen zum Wünschewagen-Projekt gibt es unter www.wünschewagen-niedersachsen.de

Michael Hacker
Michael Hacker Lokalredaktion, Wilhelmshavener Zeitung
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