Oldenburg - Am späten Donnerstagvormittag machte sich der Tross des VfB Oldenburg auf den Weg nach Sachsen – und mit im Bus saßen gleich mehrere gute personelle Nachrichten. Nicht nur zuletzt angeschlagene Spieler, auch Winter-Zugang Marc Stendera machte die Reise in den Osten der Republik mit, wo der Aufsteiger an diesem Freitag (19 Uhr) beim FSV Zwickau das deutsche Profifußball-Jahr 2023 eröffnet.
Dass es sich bei dem Kellerduell mit dem punktgleichen Gastgeber gleich um eine wegweisende Partie im Abstiegskampf handelt, sah VfB-Sportleiter Sebastian Schachten am Donnerstag im Gespräch mit unserer Redaktion nicht so. „Das wird ein extrem wichtiges Spiel. Aber es kommen noch 20 danach. Wir wollen gut aus der langen Winterpause kommen, wissen aber auch, dass es in Zwickau schwer wird. Sie haben einen sehr speziellen Spielstil“, erklärte der 38-Jährige.
Gute Nachrichten
Auf den Tag genau zwei Monate liegt das letzte Pflichtspiel des VfB dann zurück. Durch das 1:1 gegen Waldhof Mannheim beendeten die Oldenburger ihren Negativlauf (zuvor sechs Niederlagen in Serie) und sorgten dafür, dass sie vor Zwickau überwinterten. Nach einer Zwei-Phasen-Vorbereitung geht es nun wieder um Punkte – und das Personal macht Hoffnung. Transfer-Coup Stendera, der noch Trainingsrückstand aufweist, gehört genauso zum VfB-Tross wie der im Härtetest gegen Borussia Mönchengladbach (0:2) fehlende Kapitän Max Wegner, der zuletzt geschonte Christopher Buchtmann und der noch in dieser Woche angeschlagene Manfred Starke. Für Letzteren birgt die Partie eine besondere Brisanz – von 2020 bis 2022 spielte Starke für die Zwickauer, ehe er zum VfB wechselte und nun erstmals auf seinen Ex-Verein treffen wird.
Schlechte Nachricht
Nicht so gute Nachrichten gab es dafür von der Torwartsuche. Testspieler Florian Palmowski hat dem VfB abgesagt, wie Schachten bestätigte. Damit geht die Suche nach einem neuen Keeper weiter, nachdem Pelle Boevink den Club im Winter in Richtung Zweitligist SC Paderborn verlassen hatte. „Florian möchte sich an einem College in den USA einen Traum erfüllen, das müssen wir akzeptieren und verstehen das“, sagte Schachten. Zwar rollt der Ball in den Staaten erst ab August, aber: „Hätte Florian ein Spiel im Profifußball für uns bestritten, wäre er dort nicht mehr ins College hineingekommen.“ Damit sitzt in Zwickau Moritz Onken (19) als Nummer zwei auf der Bank. Das Tor hüten wird Sebastian Mielitz (33). Nicht infrage für einen Einsatz kommt Dominik Kisiel (32), der aufgrund seiner hartnäckigen Schulterprobleme nicht trainieren kann. „Wir sind mit Sebastian super aufgestellt, er hat gegen Mönchengladbach überragend gehalten“, betonte Schachten. Deswegen sei er „recht entspannt“ bei der Suche, unterstrich aber: „Wir wollen noch jemanden verpflichten. Im Idealfall einen jungen Herausforderer für Sebastian.“
Noch keine Nachricht
Weiterhin nicht entschieden ist, ob Testspieler Oleg Gorin (22) eine Zukunft in Oldenburg hat. Der ukrainische Defensivmann, der sowohl gegen Erzgebirge Aue (1:5) als auch in Gladbach zum Einsatz gekommen war, ist zurück in seiner Heimat – immerhin steht er dort ja auch beim FK Minaj noch unter Vertrag. „Oleg hat einen guten Eindruck hinterlassen. Wir sind dort in den Gesprächen. Ob ein Transfer möglich ist, werden wir in den nächsten Tagen sehen“, zeigte sich Schachten zurückhaltend. Das Wechselfenster ist noch bis zum 31. Januar geöffnet – erst einmal liegt der volle Fokus ohnehin auf Zwickau, wo den VfB ein heißer Tanz erwartet. „Heimspiel, Abendspiel, Flutlichtspiel – und das gegen einen direkten Konkurrenten. Wir freuen uns unheimlich auf die Partie. Wir glauben an uns und spielen natürlich auf Sieg“, sagt FSV-Trainer Joe Enochs (früher VfL Osnabrück).